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mcnep schrieb am 3.3. 2005 um 12:47:10 Uhr über

malen

Sechs Geisteshaltungen, die beim Malen zu vermeiden sind

Die erste nenne [ich] den Geist der Gewöhnlichkeit: Er gleicht einer Dorfschönen, die sich mit Schminke bemalt hat.
Die zweite nenne [ich] den Handwerkergeist: Er bedeutet Kunstfertigkeit ohne Widerklang.
Die dritte nenne [ich] den FeuerGeist: Da führt man den Pinsel wie einen Knüppel, dessen Spitze scharf und allzu hervorstechend ist.
Die vierte nenne [ich] den Geist der Flüchtigkeit: Das Grobe, Ungestüme tritt übermäßig in Erscheinung, während das Kultivierte und Vornehme zu kurz kommt.
Die fünfte nenne [ich] den Geist des Boudoirs: Die Strichführung ist schwächlich, es fehlt ihr ganz und gar die Knochenkraft.
Die sechste nenne [ich] den Geist des ImDunkeln–Tappens: Man schafft ohne [Sachkenntnis], ganz nach Willkür. [Diese Geisteshaltung] ist schlimm bis zur Unerträglichkeit.

Tsou I–Kuei (1686–1772), in:
Lob der Naturtreue – Das Hsiao–Shan Hua–P'u
Übertragen von Günther Debon
Wiesbaden 1969


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