der zwang, zu alles und jedem LISTEN zu erstellen und sich an diesen - wie auch immer - (zumindest für einen augenblick, denn bekanntlich ist nach niederschrift der liste VOR niederschrift der liste) zu orientieren, zu (selbst)vergewissern, befriedigung zu finden.
gängige listenthemen sind schallplatten (aus dem bereich der 'was nehme ich mit auf eine einsame insel?'), (kino)filme, sexualpartner, bücher (kanon! kanon! kanon!), aktien, einkaufszettel, universitäten und vielleicht noch sportler.
es exisiert mittlerweile eine enorme listenliteratur, und man kann nicht einmal mehr sorglos zum lieblingsmetzger gehen, ohne darauf hingewiesen zu werden, daß die zeitschrift 'feinschmecker' die fünfhundert besten metzger deutschlands eruiert hat.
und meiner gehört dazu!
(metzgerei esspig/bamberg)
ein tag ohne liste ist ein verlorener tag, mag mancher sich denken.
deshalb:
zehn gründe, um werktags 14.00 uhr das dritte bier aufzumachen:
1. wenn ich um 17.00 uhr betrunken bin, kann ich am nächsten tag früher aufstehen
2. drei bier ersetzen eine mahlzeit (in diesem fall das mittagessen)
3. progressive zahnärzte empfehlen ihren patienten vor der behandlung bier zu trinken, da a)bier als beruhigungsmittel wirkt und b)bier mundgeruch eliminiert
4. man so seine solidarität mit den jungs vom bau zeigen kann
5. wie untersuchungen zeigen: das dritte bier ist immer das beste (psychologische mittelstellung)
6. eine gewisse art von freiheit
7. man ja noch ungesünder leben könnte
8. sich noch vor den müdigkeits- diverse enthemmungserscheinungen zeigen
9. irgendwie alles eh egal ist
10. man auch eine bierliste führen kann
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