irgendwie, auch wenn's peinlich anmutet, hat man in gemütlicher runde, besonders nach alkohol- oder drogengenuß doch manchmal das bedürfnis, selbst zu singen. ausgesprochen schade ist es dann, wenn es kein gemeinsames liedgut gibt - meistens kennen nur einer oder zwei von den leuten das gleiche lied, und spätestens bei der zweiten strophe beißt es mit dem text aus. keiner kennt noch irgendwie volkslieder (im besten sinne: lieder des volkes, nicht von oben indoktrinierter kommerz). wenn ich in einer ähnlichen runde mit ausländern sitze, staune ich immer über die fülle von liedern, die sie kennen, und es sind keine hits oder schlager. das zeigt mir mal wieder, wie verkorkst wir deutschen mit unserer eigenen herkunft umgehen. tradition ist doch nicht per se schlecht. es sollte doch genug lieder über rebellen und auflehnung oder mit satirischem inhalt geben, die nicht deutschtümelnd sind. doch sobald ein text englisch ist, fragt keine sau mehr nach dem inhalt.
nun gut, nicht, daß ich mich sofort auf die suche nach verschollenem liedgut begeben würde.
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