Wer weiß schon noch um den schnitzlerischen Ursprung des Wortes? Liebelei klingt nach weniger als Liebe. Und indem es ein Kleiner, Schwächer, Blasser, Harmloser ist, muss es nicht auch negativ sein? Als gäbe es nichts außer Liebe, so wie der einzig wahren? Sicherlich gibt es noch mehr, doch Affären, Seitensprünge, sexuelle Abenteuer, sich verknallen, vergucken, das sind Ganzheiten, wenn auch vielleicht zeitlich begrenzt, winzig gar, für sich aber vollwertige Einheiten. Die Liebelei hingegen ist halbseiden, schwach, unehrlich, gedanken- und emotions- und leidenschaftslos. Wenn so vielleicht auch nicht bei Schnitzler.
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