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aruna-boy schrieb am 16.6. 2007 um 07:00:51 Uhr über

Liebe

Liebe ist prinzipiell die Sehnsucht nach Vereinigung mit allem, was man innigst erstrebt, die Vereinigung mit Werten, ohne die man nicht leben zu glauben kann.
Letztlich ist es die Vereinigung mit einem Wert, der alle Bedürfnisse und Wünsche befriedigen kann, der alle Mängel und jede Leere aufhebt, der immerwährende und volle Erfüllung garantiert.
Daß ein solcher Wert nicht existiert, oder wenn er existiert, nicht begreifbar ist, liegt auf der Hand, wenn man sieht, was die Leute in der Liebe suchen: Werte, die sie eher zerstören als aufbauen und befriedigen.
Liebe ist nicht Selbstauslöschung wie einige Religionen uns die Gottesliebe darstellen. Die Christen mit ihrem Ideal des Kreuzes zum Beispiel, das jeder zu schleppen hat, will er Christus nachfolgen und die entsprechende Belohnung kassieren. Belohnung und ihr Gegenteil, die Bestrafung schliessen doch Liebe von vorneherein aus!
Das Ego-Prinzip ist das Prinzip der abgekapselten Einheiten, von denen jede für sich selbst lebt und aus der Umwelt das zu beziehen versucht, was ihr am meisten zusagt, was sie braucht, umd sich unter ähnlichen Einheiten so komplett wie möglich vorkzukommen. Dass dies nicht funktionieren kann, wo wir doch das Prinzip der freien Marktwirtschaft längst auch in zwischenmenschlichen Beziehungen eingeführt haben, liegt auf der Hand! Geben und Nehmen heisst es hier! Liebe im Reich der Egoisten besteht also aus nicht viel mehr denn aus gegenseitigen Forderungskatalogen, wie man ja auch schön aus den Bekanntschaftsanzeigen entnehmen kann. Je mehr ich bekommen kann, bei gleichzeitiger so minimal wie möglich gehaltener Eigenleistung: Das ist die typische Liebe unserer Zeit. Daß es auch noch genug Ausnahmen und Sonderformen gibt, ist sehr tröstlich.
Das objektive naturwissenschaftliche Denken hat auch unsere Einstellung zur Liebe radikal verändert, und nicht nur zur Liebe!
Um Liebe wirklich begreifen zu können, muss man ihr erst einmal begegnet sein, und jeder glaubt, ihr schon begegnet zu sein, sieht aber nur sein eigenes seelisches Spiegelbild. »Du gleichst dem Geist, dem Du begreifst, nicht mir!« (Goethe, Faust: Der Erdgeist zu Faust) So, denke ich, ist es auch mit der Liebe, mit Gott und vielen anderen abstakten Begriffen. Wir begreifen sie so, wie wir selbst unserem Wesen nach sind. Man kann alles doppeln und es wird dann aber nicht besser. Goethe und andere Schauspieler haben es uns doch vorgemacht in den Daily-Soaps auf RFT-Info. Die Set-Top-Box quält sich. Seelische Spiegelbilder im Kopf? Nein, ich bin wirklich begegnet und das haut voll rein.
Ich glaub, das war einfach Wortmüll!


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