Gestern habe ich ein ganzes knuspriges weisbrot in einem blauen Papierabfallkorb nahe der Hafenbushaltestelle Schierstein gefunden, heute finde ich einen Bioblumenkohl und drei Biobananen in der Bioabfallgemüsetonne des Biosupermarktes. Die netten Angestellten haben das an die Tonnen zwischenzeitlich angebrachte Schloß wieder abmontiert. Heute ist Sonne und das ganze Rheinufer in Biebrich ist mit Menschen bevölkert, das griechische Haus am Rande des ehemaligen Zollmilitärgeländes, erst stark heruntergekommen, wird grundsaniert und dreistöckig aufgestockt, ein junges Päärchen steht davor und betrachtet seine zukünftige Eigentums- oder Mietwohnung. Kompromisslos, direkter naher Rheinblick. Die vielen Hochwasser der letzten hundert Jahre haben dem aus massiven behauenen Steinen errichteten Bau in den unteren eineinhalb Etagen nichts erkennbares anhaben können. Der massive Kalkeinsatz beim verfugen hat den bakteriellen Angriffen der Drecksbrühe erfolgreich widerstanden und die Steine sind nach dem Abbürsten mit Draht wie neu und riechen gut. Nach Mineral.
Humboldkalmare sind aus der Würfelqualle entstanden. Nachdem der Hai und der Killerwal ausgestorben sind haben die Humboldkalmare die Meeresherrschaft übernommen und ihre größten Exemplare sind zig Meter groß. Sie sind nach der Würfelqualle der gefährlichste Jäger des Meeres geworden. Die Nesselzellen der Würfelqualle stehen unter großem Druck und entladen ihr herzlähmendes Gift mit Stichen in die Haut des Opfers. Die Injektion dauert eine fünfundzwanzigtausendstel Sekunde und das Gift ist fünfmal so stark wie das eines Skorpions. Der Humboldkalmar ist eine Würfelqualle am Ende seiner Evolution. Ja, ich gebe zu, es gibt noch vereinzelt Bestien. Das Salzwasserkrokodil.
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