Wir sitzen da also in diesem Café, uns gegenüber sitzt der zu dieser Zeit frisch gefeuerte Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Gabriel mit einer sich slavisch artikulierenden Blonden mit dicken Titten und weitmaschigen Netzstrumpfhosen. Wir rühren derweil weiter im Café Latte respektive Milchkaffee, wie wir ihn lieber nennen und gucken dauernd zu dem Gabriel hinüber und überlegen angestrengt, woher wir dessen Gesicht kennen, bis es in uns aufblitzt, dass wir die Fresse jüngst in der lokalen Tagespresse fanden, wo es wohl um dessen Entlassung gegangen ist, aber das fällt uns da halt so ein und wir versuchen weiter verzweifelt an unserer weiblichen Begleitung weiterzubaggern, als sich hinter uns ein paar mächtige alte Männer in ihre augenscheinliche Stammecke drücken, sich ihre Strickjacken aufknöpfen, mächtige Altherrenhüte ablegen und ehrerbietig ausatmen ... wir schauen verwegen auf die Uhr, sie zeigt 10:15 Uhr an und hier läuft voll der Silberrückenfilm. Wir wußten, dass uns nichts anderes bleiben konnte als zu scheitern ... spätestens, als die Runde mächtiger alter Männer dem durchaus attraktiven Thekenwunder zuriefen: »4 Klare, 4 Braune und genug Weizen jetzt mal!« ... dieser komische Gabriel ist jetzt übrigens Manager von diesem komischen Chemoindustriepark bei Bitterfeld, aber wenigstens hat der 'ne Tante.
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