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Karl schrieb am 19.5. 2001 um 20:37:18 Uhr über

intelligent

Gemäss ICD-10 wird unter einer Intelligenzminderung eine sich in der Entwicklung manifestierende,
stehengebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten verstanden, wobei
besondere Beeinträchtigungen von Fertigkeiten vorliegen, die zum Intelli-genzniveau beitragen, wie z.B.
Kognition, Sprache, motorische und soziale Fähigkeiten. Ferner liegt stets eine Beeinträchtigung des
Anpassungsverhaltens vor. Die Lernbehinderung wird nicht als separate psychiatrische Kategorie der
ICD-10 geführt. Sie ist gemäss internationaler Terminologie als grenzwertige Intelligenz im Bereich von IQ
85-70 definiert. Für die Intelligenzminderung (Geistige Behinderung) ist neben dem verminderten
Intelligenz-niveau die erschwerte Anpassung an die Anforderungen des alltäglichen Lebens bedeutsam.
Dies gilt in geringerem Ausmass auch für die Lernbehinderung. Personen mit Intelligenzminderungen sind
nach Schweregrad in ihrer Unabhängigkeit in der Selbstversorgung, im Erlernen schulischer und
beruflicher Fertigkeiten, in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung aufgrund von Lernschwierigkeiten
beeinträchtigt. Medizinische Komorbidität und die Prävalenzrate für psychiatrische Störungen sind
mindestens 3-4mal so hoch wie in der allgemeinen Bevölkerung Schweregradeinteilung Leichte
Intelligenzminderung Der IQ-Bereich liegt zwischen 50 - 69. Die Personen erwerben Sprache verzögert,
jedoch in einem Umfang, daß eine alltägliche Konversation normal gelingt. Die meisten erlangen eine
volle Unabhängigkeit in der Selbstversorgung (Essen, Waschen, Ankleiden, Darm- und Blasenkontrolle
und in praktischen und häuslichen Tätigkeiten bei allerdings verlangsamter Entwicklung). Schwierigkeiten
treten beim Erlernen schulischer Fertigkeiten, insbesondere beim Erlernen des Lesens und der
schriftsprachlichen Äußerungen auf. Die meisten sind für eine Arbeit anlernbar, die praktische
Fähigkeiten und angelernte Handarbeit verlangt. Eine emotionale und soziale Unreife kann bestehen, so
daß sie u.U. eigenständig den Anforderungen einer Ehe oder Kindererziehung nicht nachkommen
können. Mittelgradige Intelligenzminderung (F 71) Der IQ liegt gewöhnlich im Bereich zwischen 35 und
49. Die Leistungsprofile können sehr unterschiedlichsein. Das Ausmaß der Sprachentwicklung reicht von
der Fähigkeit, an einfachen Unterhaltungen teilzunehmen bis zu einem Sprachgebrauch, der lediglich für
die Mitteilung der Grundbedürfnisse ausreicht; einige lernen niemals sprechen, verstehen einfache
Anweisungen; andere lernen Handzeichen. Die Fähigkeiten zur Selbstversorgung entwickeln sich
verzögert, einige Personen benötigen lebenslange Beaufsichtigung. Schulisch lernen einige grundlegende
Fertigkeiten im Lesen, Schreiben und Zählen. Als Erwachsene sind sie in der Lage, einfache praktische
Tätigkeiten zu verrichten, wenn die Aufgaben einfach, gut strukturiert sind und eine Beaufsichtigung
besteht. Ein völlig unabhängiges Leben im Erwachsenenalter wird selten erreicht. Die Betroffenen sind in
der Regel körperlich voll beweglich und aktiv, fähig, Kontakte zu pflegen, sich zu verständigen und
einfache soziale Leistungen zu bewältigen. Schwere Intelligenzminderung (F 72) Die Störung ähnelt
hinsichtlich des klinischen Bildes dem unteren Leistungsbereich der mittelgradigen Intelligenzminderung.
Die meisten Personen mit schwerer Intelligenzminderung haben ausgeprägte motorische
Beeinträchtigungen. Der IQ liegt gewöhnlich im Bereich zwischen 20-34. Schwerste Intelligenzminderung
(F 73) Der IQ wird auf unter 20 eingeschätzt. Dies bedeutet, daß die betroffenen Personen unfähig sind,
Aufforderungen oder Anweisungen zu verstehen oder sich danach zu richten. Meistens sind sie immobil
oder sehr bewegungseingeschränkt, inkontinent und auch non-verbal nur zu sehr begrenzter
Kommunikation fähig. Sie können weniger oder gar nicht für ihre Grundbedürfnisse sorgen und benötigen
ständige Hilfe und Überwachung. Sprachlich verstehen die Betroffenen im günstigsten Fall grundlegende
Anweisungen und können bestenfalls einfache Forderungen formulieren. Einfachste visuell-räumliche
Fertigkeiten wie Sortieren und Zuordnen können erworben werden; mit Beaufsichtigung und Anleitung
können sie in geringem Maße an häuslichen und praktischen Aufgaben beteiligt werden.



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