Für Preller begann nun eine glückliche Zeit. Nachdem er eine sehr bescheidene Anstellung am Weimarischen Zeicheninstitut erhalten und außerdem mehrere Bestellungen von der hochherzigen Großherzogin Maria Paulowna bekommen hatte, führte er seine Braut heim, und es erblühte ihm ein schönes und gesegnetes Familienleben. Zunächst verarbeitete er in einer Reihe von Bildern die im Süden gewonnenen Eindrücke. Aber bald fühlte er das Bedürfniß einer immer lebendigen Naturanschauung, und da er vorläufig nach dem Süden nicht zurückkehren konnte, so wandte er sich mit voller Energie der nordischen Natur zu, für welche er auf verschiedenen Reisen in Norwegen und Rügen Studien machte. Wichtig und anziehend zugleich aber ist es für seinen Entwickelungsgang, daß die Anfänge zu dem Hauptwerke seines Lebens bereits in jene Zeit zurückgreifen, indem er schon damals einen Cyclus von Landschaften zu Homer’s Odyssee für seinen Freund Dr. Härtel im sogenannten „römischen Hause“ in Leipzig al tempera malte. Zeugen seines umfassenden künstlerischen Schaffens sind außerdem das von ihm mit Scenen aus Wieland’s Werken geschmückte Wielandzimmer im Weimarischen Schlosse; eine große Anzahl meist im Privatbesitz befindlicher vorzüglicher Landschaften, worunter viele Seestücke, sowie eine Menge von trefflichen Aquarellen, Sepia-, Tusch- und Kohlezeichnungen. Auch radirt hat er eine Zeit lang mit eben so viel Eifer, als Erfolg.
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