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»Was machst du eigentlich, wenn du dich verwöhnen willst?«, fragte mich Sabine in ihrer letzten Mail. Das hat ein wenig genagt an mir, daß ich ihr keine spontane Antwort geben konnte, die ich auch meiner Mutter ohne Erröten hätte vortragen können. So machte ich mich heute mittag auf in die Stadt, mit unbestimmten Ziel. Erstes Ziel: ein richtiger Friseur, mit Kopfmassage und »ist es so angenehm?« und »das macht 25 Euro«, ja danke, danach fühlte ich mich schon etwas verwöhnt. Dann ein wenig begierdeloses Shoppen, doch für Winterschuhe für 220 Euro war ich dann heute doch noch zu evangelisch–reformiert. Blieb nach einem Caipirinha im Cafe Bernstein noch der Trost der Musik, aber Saturn hatte das FSK-Kärtchen aus dem Independent-Regal entfernt, neues ausprobieren stand mir nicht der Sinn nach, wenn man 5 Jahre MTV auf Programmplatz 26, direkt vor Viva und hinter TRT verbannt hat, ist man auch nicht mehr so entscheidungskompetent, aber ephebenhafte Klassik war auch nicht das, was ich mir heute unter verwöhnen vorstellte, es sollte ein einfacher nicht zu steiler Aufgang ins Herz sein - und jetzt sitze ich hier mit bei einer Dreier-Kompilation Johnny Cash, 'Love / God / Murder' , fühle mich selbst wie ein Outlaw im Sattel (der ja seine mathematische Entsprechung in der Gestalt einer hypar (hyperbolen Parabel) hat, hic der etwas gesuchte Bezug zum Stichwort) habe rührungsfeuchte Äugelein und danke Sabine für ihre Frage, die sich mir zwar heute noch nicht vollständig beantwortet hat, doch das Problembewußtsein ist zum ersten Mal seit langem geweckt.
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