Tage noch maximal. Ab morgen geht es zweistellig weiter. Einen Tag lang auf 99 – uii, wie schön, dann täglich abwärts, fast wie vor Weihnachten – und einige im Blaster werden damit beginnen, eine Strichliste (nicht mal verstichwortet) zu führen.
So schöne Zahlen noch, die zu passieren sind und diese Abwechslung, wenn täglich eine Zahl hinwegschmilzt und was freigibt, was für viele noch in der Zukunft verborgen ist - nur noch Klimaerwärmung.
Für die meisten läuft die Zeit vorwärts, seltsam, läuft sie doch ab, d.h. genau genommen rückwärts, wenn ein Zeitfenster betrachtet wird und wie es sich erst öffnet, weiter wird, um sich dann allmählich wieder zu schließen oder, was gleichwertig aussieht, immer kleiner zu werden bis es sich geschlossen hat, um doch als Zeitfenster das zu bleiben, was es war, auch wenn es nicht mehr vorhanden ist, weil es sich geschlossen hat – oder sollte das anders betrachtet werden?
Was sich ununterbrochen reduzieren kann, hier »täglich« gemessen, muß auf eine Art vorhanden sein, könnte sonst nicht weniger werden. Teilweise ist es da, weil schon abgelaufen, teilweise ist es da, weil noch nicht abgelaufen. Das abgelaufene vermehrt sich und das noch abzulaufende verzehrt sich, um das abgelaufene zu vermehren.
Verrückte Sache – das, was abläuft wie abgelaufen ist, verzehrt wie es schon verzehrt hat, etwas, was noch (!) nicht da ist und vermehrt sich und ist doch dasselbe – Zeit.
Zeit ist also etwas, was, auch wenn es noch nicht da ist, schon vorhanden sein muß, um etwas, was dann da ist, zu vermehren, obwohl das dann auch nicht mehr da, nur noch gewesen ist – Zeit ist also: ist noch nicht, ist (genau genommen: ißt) jetzt, ist nicht mehr. »Ist noch nicht« ist aber ständig vorhanden, um »ist/ißt« jetzt zu ermöglichen und »ist nicht mehr« zu vermehren.
100 Tage, morgen sogar 99 Tage, Zeit und eine Sprache, die das nicht erklärt, gerade mal zeigt, dass die Sprache es nicht richtig erfassen kann. Wenn jetzt einer »Zeit« verstehen will, dann sollte die Sprache verändert werden, damit sie zu verstehen ist. Ach, die Sprache kann das nicht? Liegt das jetzt an der Zeit oder an der Sprache oder an beiden oder an was? Über den Ursprung der Zeit weiß die Sprache nichts, erklären kann sie sie auch nicht richtig und doch gilt, dass u.a. die Zeit die Sprache mitgeschaffen hat – nur, die Zeit ist nicht richtig erfaßbar und die Sprache, die von ihr mitgeschaffen worden ist, will sie richtig erfassen – kann das sein? Mit dieser Sprache, die die Zeit mitgeschaffen hat, wird, weil die Zeit sich nicht erfassen läßt, diese Sprache es auch nicht schaffen – bleibt? Eine »Sprache« muß her, die zeitunabhängig ist und damit zeitlos, unabhängig davon, dass sie in der Zeit eingebettet sein wird und damit streng genommen in der Zeitlosigkeit der Zeit. Sprache und ihr Gebrauch durch das Denken erfordern Zeit und das Denken wiederum kann den Sprachbegriff Zeitlosigkeit schaffen – die gute Frage, die sich anschließt: gibt es diese Zeitlosigkeit, da sie ja gedacht wie gesprochen werden kann? Die sprachliche wie gedankliche Lösung, dass es dann eben beides geben wird, Zeit und Zeitlosigkeit, ist zu verführerisch, doch die Sprache hat es und das Denken hat es dann nicht, da es mit oder ohne und nicht mitohne denken will, weil das zwar sprachlich, doch nicht denkbar möglich ist – oder doch? Was muß her? Das, was Zeit und Zeitlosigkeit so unter einen Hut bringt, dass die Sprache nicht ermöglicht, was das Denken dann ausschließen muß, weil es sprachlich möglich macht, was es denkbar unmöglich sieht.
Gibt es das, d.h. eine oder und die Lösung? Die Sprache sagt »Ja«, die Zeit ist als Begriff von ihr geschaffen worden, doch die Zeit hat die Sprache geschaffen und das Denken sagt »Unmöglich!«
Ob da was mit dem Denken nicht stimmen wird, es die falsche Form hat, um selbst gedachtes nicht nur angedacht zu haben, sondern auch weiterdenken zu können? Könnte sein, sieht so aus – doch, muß das sein? Ja oder Nein wäre Blödsinn, teilweise denkbar ist die Zeit ja, also mehr oder weniger. Mit der Zeit ist es doch so, dass sie mehr wird durch weniger wie umgekehrt und sie wiederum die Sprache geschaffen hat, die... – das riecht nach einer Lösung, die mehr und weniger gleichzeitig zuläßt.
Oioioi – gleichzeitig? Zeit, Zeitlosigkeit, Gleichzeitigkeit, ein Zeitfenster, das sich in hundert Tagen schließen wird, also auch noch Rechtzeitigkeit – was soll das werden? Nichts? Ist doch alles noch da und es fehlt nur die Lösung und es sieht zumindest so aus, dass das Denken das Problem hat. Ach, nur weil es die Zeit angeblich geschaffen hat, wo doch...? Dürfte zu einfach sein – oder halt – gibt es vielleicht Denken, das Zeit wie Zeitlosigkeit ist und nur nicht gedacht werden kann, weil noch kein richtiges Denken da ist, stattdessen eingeschränktes und was ist mit der Sprache, ohne die Denken angeblich nicht möglich ist?
Hundert Tage, morgen sind es spannende 99 ...
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