An diesem Wort stören mich zwei Dinge: Die Worte 'Homo' und 'Ehe'. Nachdem ja das Wort 'schwul' in den allgemeinen und neutralen Sprachschatz aufgenommen worden ist - wie auch immer man zu dieser Tatsache stehen mag - ist 'Homo' eines der letzten vorgeblich anständigen Schimpfworte der Normalbürger für Homosexuelle geblieben. Ich kenne jedenfalls keine Schwulen, die sich selber unbefangen als Homo bezeichnen würden, auch das Wort Hetero findet man ja umgekehrt eher pejorativ gedacht im Munde von Homosexuellen wieder. Und was den Begriff 'Ehe' angeht, ist dieser doch seit Urzeiten einer reproduktionsorientierten Zwangsgemeinschaft mit religiös unterfütterten Ursprüngen vorbehalten, und so sollte es auch fürderhin bleiben. Ich will mich nicht pauschal gegen das in Deutschland nicht einmal zwei Jahre alte Lebenspartnerschaftsgesetz aussprechen; auch Konrad und ich haben davon Gebrauch gemacht - aber ich fühle mich seit dem Standesamtstermin vom 3. 12. 2001 weder stärker als Homo noch einer sexuellen Ausschließlichkeit verpflichtet; Treue hat viele Gesichter, und jedes Paar sollte diese unabhängig von vorgegebenen Normen und Werten für sich selber definieren. Den materiell locksamen Teil einer Ehe, das Steuerrecht, behält uns die Gesellschaft ohnehin noch vor; bis dahin ziehe ich es in unserem persönlichen Fall vor, statt von einer Homoehe von einem Herrenvertrag zu sprechen.