Hardy Krüger wurde am 12. April 1928 in Berlin geboren. Im deutschen Film hat er bereits frühzeitig Karriere gemacht, ist auf großen Bühnen aufgetreten, und hat viele Bücher geschrieben. Hildegard Knef und Hardy Krüger waren die einzigen deutschen Schauspieler, die in den ersten drei Dekaden nach dem Krieg am Broadway spielen durften. In den Jahren, da niemand einen Schauspieler sehen wollte, der einem Land entstammte, das die ganze Welt mit Tod, Verderben und unsäglicher Not überzogen hatte, spielte er als erster Deutscher Hauptrollen in Filmen, die in London, Paris, Moskau, Australien und Hollywood entstanden. Die englische Presse hat ihn 1957 zum Botschafter seines Landes erklärt.
Während der sechziger und siebziger Jahre lebte Hardy Krüger auf seiner Farm am Fuße des Kilimanjaro.
Sein französischer Film Les Dimanches de Ville d’Avray, für den Hardy erfolgreich bei Sam Spiegel um Finanzierung gebeten hatte, erhielt 1962 als bester ausländischer Film den »Oscar«.
In den achtziger Jahren hat Krüger mit der Filmkamera Geschichten über Menschen auf allen Kontinenten geschrieben, die Antarktis mit eingeschlossen. Diese 35 Folgen seiner filmischen Reiseerzählungen Weltenbummler sind in Deutschland zu Klassikern geworden.
Die Liste der Unvergesslichen, mit denen er hat spielen dürfen, liest sich wie ein 'Who Is Who' der Welt des Films: John Wayne, James Stewart, Charles Aznavour, Cathérine Deneuve, Yul Brynner, Orson Welles, Claudia Cardinale, Sean Connery und viele andere mehr.
2001 wurde Hardy Krüger zum Offizier der französischen Ehrenlegion ernannt, was eine Auszeichnung darstellt, wie sie unter den deutschen Schauspielern nur noch Marlene Dietrich mit ihm teilt.
2009 wurde ihm das Große Kreuz zum Verdienstorden vom Bundespräsidenten verliehen und durch den Regierenden Bürgermeister der Hauptstadt überreicht.
Die Filmpreise in seinem Namen sind der Prix Femina Universal, der Bayerische Filmpreis, Le Grand Prix National du Cinema Français, die Goldenen Kamera, der Bambi, der Jupiter 2011, sowie der Bundesfilmpreis.
In seinem Leben gibt es aus frühen Ehen Kinder. Zwei von Ihnen, Christiane und Hardy Junior, sind auf deutschen Bühnen, ebenso wie in Film und Fernsehen, zu Lieblingen des Publikums geworden.
Hardy Krüger ist seit 40 Jahren mit der amerikanischen Fotografin und Autorin Anita Park verheiratet. Die beiden leben abwechselnd in Kalifornien und in Deutschland.
»Ich habe die Politik nie gesucht«, sagt Hardy Krüger heute, »sie hat mich stets gefunden!«
Eigentlich könnte es Krüger heute ruhig angehen - aber das Gegenteil ist der Fall. Seine prägenden Erfahrungen in der Jugend lassen ihn nicht ruhen. In den USA gehen er und Anita auf Anti-Trump-Demonstrationen, in Deutschland bekämpft er das Wiedererstarken von Populisten und Neonazis. Und das bereits seit 1957, als erstmals wieder Hakenkreuze an eine deutsche Synagoge geschmiert wurden, jene in Köln.
Zusammen mit der Amadeu Antonio Stiftung engagiert sich Hardy Krüger gegen Rechtsextremismus. 2013 gründete er zusammen mit Klaus Bednarz, Hark Bohm und Dieter Hallervorden die Initiative »Gemeinsam gegen rechte Gewalt«, welche von der Daimler AG gesponsert wird.
»Es darf nicht sein, dass sich meine Schmerzen früherer Jahre in der Generation von heute wiederholen«, mahnt Zeitzeuge Krüger. Und aus diesem Grund veröffentlicht er im Herbst 2016 - mit den Co-Autoren Olaf Köhne und Peter Käfferlein - sein Buch »Was das Leben sich erlaubt - Mein Deutschland und ich«, worin Krüger von seinem Aufwachsen in NS-Deutschland berichtet und davon, wie aus ihm dank Ufa-Star Hans Söhnker ein Anti-Nazi wurde. Das Buch, welches Hardy Krüger aus ewiger Dankbarkeit Hans Söhnker widmt, hält sich wochenlang in der SPIEGEL-Bestsellerliste - mit der Bestplatzierung 3.
Hardy Krüger sorgt sich um Deutschland - und aus diesem Grund besucht er regelmäßig Rathäuser und Schulen in ganz Deutschland. Der engagierte Weltstar mahnt die Politiker, für die Demokratie zu einzutreten, und er trifft mit Schülern zusammen, die er aufklärt, indem er ihnen von seinem Schicksal erzählt. Sein Appell richtet sich an die Jugend von heute: »Geht zur Wahl, sobald Ihr dazu aufgerufen seid. Schaut den Politikern auf die Finger. Wählt keine Partei, die unsere Demokratie abschaffen will. Denn dies ist Eure Zukunft. Euer Leben. Unser Land.«
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