Ich denke, komme zu einem Ergebnis, halte das Ergebnis in einer Entscheidung fest udn erfahre, dass Handeln eine Sache für sich ist und der Entscheidung folgen kann, aber nicht folgen muss. Oft genug habe ich im Lauf meines Lebens getan, wofür ich mich nicht entschieden hatte, und nicht getan, wofür ich mich nicht entschieden hatte. Es, was immer es sein mag, handelt; es fährt zu einer Frau, die mich nicht sehen will, macht gegenüber Vorgesetzen die Bemerkung, mit der ich mich um Kopf und KRagen rede, raucht weiter, obwohl ich mich entschlossen habe, das Rauchen aufzugeben, und gibt das Rauchen auf, nachdem ich eingesehen habe, dass ich Rauber bin und bleiben werde. ICh meine nicht, dass Denken und Entscheiden keinen Einfluss auf das Handeln hätten. Aber das Handeln vollzieht nicht einfach, was davor gedacht und entschieden wurde. Es hat seine eigene Quelle und ist auf ebenso eigenständige Weise mein Handeln, wie mein Denken mein Denken ist und mein Entscheiden mein Entscheiden.
B. Schlink - Der Vorleser
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