Menschen, die angeblich unter Hässlichkeit leiden, kann in der
niederländischen Stadt Groningen geholfen werden. Die
Reichsuniversität bemüht sich in Gruppen von sechs bis acht
Teilnehmern dabei vor allem um jene, die sich einbilden,
abgrundhässlich zu sein und deshalb von allen geächtet zu werden. "So
etwas kann einem das ganze Leben kaputtmachen", sagte Kursleiterin
Dagmar Bekers am Mittwoch. In der Wissenschaft sei das »Leidensbild«
unter dem Begriff »Body Dismorphic Disorder (BDD)« bekannt.
Dass in Groningen der erste Kurs dieser Art beginne, habe nichts mit
regionaler Häufung von Hässlichkeit zu tun. Frauen, die sich in der
Hüftpartie zu dick finden, und Männer, die unter Schmächtigkeit in
der oberen Körperpartie klagen, seien international zu finden. Zu
dicke oder zu lange Nasen und schwindender Haaransatz beschäftige die
Leute auch anderswo. Die Groninger griffen eine Erkenntnis aus den
USA auf. Und dass die nicht neu war, fand der Groninger Psychologe
Theo Bouman in der Literatur: "Ein italienischer Psychiater hat schon
1880 darüber geschrieben."
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