Günther Gross, der mit »Die Rotte« den beispielhaften Roman eines Komposthaufens geschrieben und sogar selbst lektoriert und verlegt hat, sucht jetzt Vertriebspartner für sein Opus magnum. Leider hat er sich bei den Kosten für die Produktion so weit aus dem Fenster gelehnt, dass für Werbung keine Mittel mehr übrig sind. Er hatte, wie so viele selbstverlegende Autoren, gemeint, dass ausgerechnet sein Buch ein völliger Selbstläufer sein würde. Welch naiver Irrtum! Feuilletonisten wollen bestochen werden. Schnieke Empfänge, VIP-Einladungen zu Lesungen, Teilnahme an ausufernden Buffets mit Gravad Lachs, Champagner, Kaviar, Kochschinken und jungem Gouda-Käse müssen schon sein. Nicht zu vergessen: jede Menge Frei-Exemplare mit Widmung, die der Beschenkte via ZVAB und e-bay versilbern kann, ohne unter die Preisbindung zu fallen.
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