Global 2000
Der 1980 von der Carter-Regierung vorgelegte Bericht Global 2000 enthält bereits ein Programm für eine malthusianische Ökodiktatur. Der Bericht Global 2000 wurde von den meisten mit einer systemanalytischen Computerstudie verwechselt. In Wahrheit handelt es sich vielmehr um einen Erfahrungsbericht darüber, wie die Arbeit verschiedener Regierungsbehörden unter malthusianischen Zielsetzungen zusammengefaßt und der parlamentarischen Kontrolle entzogen werden kann. Es fragt sich, wie dieses Mißverständnis entstehen konnte, denn die Autoren von Global 2000 drücken sich sehr deutlich aus, wenn sie beschreiben, wie sich ihr Bericht in die Reihe der Nullwachstumsberichte einordnen läßt.
Als ihren Urahnen ehren sie den ersten Bericht an den Club von Rom, »Die Grenzen des Wachstums«, dessen wissenschaftlicher Wert jedoch gering geschätzt wird. Das entscheidende Verdienst dieses Berichts war die »Einführung neuer Einstellungen«, das heißt die »Umwertung der Werte«. Die grundlegenden malthusianischen Dogmen waren danach allgemein etabliert, und Global 2000 muß sich damit gar nicht mehr lange aufhalten, sondern kann gleich in der Einleitung feststellen, »verschiedene Bevölkerungen« der Welt hätten bereits »die Belastbarkeit ihrer Lebensräume« überschritten, weshalb »Hunger und Krankheit das Leben von mehr Babys und Kleinkindern fordern werden«.
Die Autoren beschreiben dann, wie nach der Umwertung der Werte für Peccei ein »dringendes Bedürfnis bestand, diesem ersten Weltmodell aufgegliederte Studien folgen zu lassen«, die zur »Kopplung mit der praktischen Politik führen würden«. Die zweite Studie des Club von Rom von Mesarovic und Pestel hat »genau das beabsichtigt«. Malthusianische Prinzipien konnten nun von einzelnen Politikern und Institutionen auf ihre besondere nationale Situation angewandt werden, und das wurden sie auch.
(siehe auch Neomalthusianer)
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