>versenden | >diskutieren | >Permalink 
mcnep, am 30.4. 2005 um 22:46:47 Uhr
ganztagsschwul

Es stimmt: Wenn es überhaupt eine generelle Typologie homosexuellen Empfindens gibt (letztlich sind Schwule wie Neutrinos, Sekunden oder der Urmeter ja nur willkürlich angenommene Größen), dann beweist sich in krisenhaften Zeiten, in denen jegliche Etikette zurücktritt, die Vollgültigkeit gleichgeschlechtlichen Empfindens: Bislang ist mir seit Konrads Tod kein Trost aus Frauenmund erwachsen. Die Ursache ist hierbei gleichermaßen profaner und verfeinerter begründet, als etwa in einer von mir empfundenen emotionalen Geschiedenheit vom weiblichen Gefühlshaushalt, ganz im Gegenteil. Es ist einfach der Klang der Stimmen, der hier für mich den Unterschied zwischen Anteilnahme und Trost, Freundschaft und Geborgenheit markiert. Eine Stimme die sich gar unterhalb des Tenors bewegt, könnte mir vermutlich seinen Trost in der Form obszöner walisischer Scherzgedichte zuraunen, ein bestimmtes Vibrato, eine Tragfähigkeit der Stimme, wie sie zumeist auch mit einem breiten Brustkorb dahergeht genügt, um mir noch einmal für einen kurzen Augenblick das Gefühl zu geben, in den Arm genommen zu werden.


   User-Bewertung: +2

Bewerte die Texte in der Datenbank des Assoziations-Blasters!

Hiermit wurden Dir 2 Bewertungspunkte zugeteilt. Wenn Dir ein Text unterkommt, der Dir nicht gefällt, drücke den Minus-Knopf, findest Du einen Text, der Dir gefällt, drücke den Plus-Knopf. Jede Bewertung verbraucht einen Deiner Bewertungspunkte.

Damit Deine Bewertungs-Punkte erhalten bleiben, muss ein Cookie auf Deinem Computer abgelegt werden. Bitte wähle, ob der Cookie für vier Monate oder nur für eine Woche gespeichert werden soll:

Mehr Informationen über das Bewertungssystem
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | Hilfe | Startseite