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dark tv schrieb am 13.10. 2000 um 05:33:16 Uhr über

freejazz

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Gilroy, 1993

01 WC)rld lq: Muti3ntL'XtUrien dL»S Jazz

Sadie Plant, Mattew Fuller, Alien Underground Version 0. 1, 1995
Reed,1978

Viriiio, 1983a



un Ra: The MYth-Science Approach auf lts After the End of the Worid, Worid 4

MPS, 1970 Die beiden letzten Jazz-Jahrzehnte sind von der Verdrängungsarbeit

einer Vergessenskollektivrnaschine geprägt, der die Jahre '68 bis '75 zum Opfer fallen - jene Ära, als führende Jazzkünstierinnen den Jazz zu einem Afrodelischen Weltraumprogramrn umgerüstet hatten, einer Elektronik der Alien Worlds. Der Fusion-Stil der 70er, der Neoklassizismus der 80er, Acid Jazz, Jazz Rap und Freeiazz: All diese untereinander bis aufs Blut verfeindeten Richtungen schließen sich zusammen in ihrer totalen Mißbilligung, ihrer rastlosen Verdrängung des Jazz-Kernspaltungszeitalters, das man in Anlehnung an (und in Umkehrung von) ,Jazz Fusion» (Jazz-Verschmelzung) als «Jazz Fission' (Jazz-Spaltung) bezeichnen könnte. All die Gegner beziehen sich positiv auf Zeiträume vor oder nach der von ihnen damit ausgeklammerten Elektronischen Ära, die mit George Russells 1968er Etectronic Sonata for Souts Loved by Nature einsetzt und 1975 mit Macero & Miles Davis' Dark Magus endet.
Von Sun Ra über George Russell, Miles & Macero, Alice Coltrane, Pharoah Sanders, Herbie Hancock, Eddie Henderson, Julian Priester, The Tony Williams Lifetime und Larry Young bis ins Grenzenlose hat das Inner Space Age die kühnste, ehrgeizigste und ehrfurchtgebietendste Musik erschaffen, die Amerika je hervorbrachte.
Aber heute, 1998, könnte man glauben, die Futurhythmaschinen dieser elektronischen Ära hätten nie existiert. Die Musik hat einen totalen Rückzug von den ragenden, überwältigenden Wagnissen jener Ära hinter sich. Genau wie Techno hat man die Jazz Fission - Amerikas größten Augenblick - vollständig zum Verschwinden gebracht.
Im Electronic Jazz durchschreitet der Ingenieur den Spiegel, wechselt auf die andere Seite. Elektrischer Jazz bevölkert die Weit mit Halluzinationen. Astro-Jazz findet statt, wenn Alice Coltrane den sich an Jazz versündigenden blasphemischen Akt wagt, A Love Supreme zu remixen. Jazz Fission löst die Grenze zwischen Dämpfer und Trompete, zwischen Wah-Wah und Orgel, Effekt und Instrument auf. Psychedelischer Jazz derealisiert Sound zu Hornissenschwärmen und Quasaren. Kosmischer Jazz ist Verstärtheit, die monströse Suprafluidität des Mischpults. Der Jazz der vierten Weit treibt ahnungsschwanger unbestimmten Ursprüngen entgegen.



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