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mcnep schrieb am 23.5. 2006 um 23:26:36 Uhr über

fett

Über den Schmelzpunkt von Menschenfett finden sich im Schrifttum nur spärliche Angaben. Danach schmilzt nach Lehnartz das Fett Erwachsener bei 1718°, nach Cuthgerson und Tompsett bei 2030°. Nach Abderhalden schmilzt das Fett Erwachsener bei 17,5° (Mitchell) oder 2022° (Lebedeff), das von Neugeborenen bei 51° oder 46,5° (Wacker).
O. Schirmer (siehe dort eine Übersicht über das Ergebnis der Analyse menschlichen Fettes zahlreicher Autoren) gibt als Durchschnittswert (45 Fälle) des Tropfpunktes von Menschenfett 1820° an. Der Vergleich mit unseren Werten legt die Vermutung nahe, daß die Art der heutigen Ernährung für die Erhöhung des Schmelzpunktes des Fettes von Bedeutung ist.
Dr. Fretwurst hat an Fettproben bei Leichen meines Instituts Bestimmungen der Fettschmelzpunkte durchgeführt und sagt hierüber:
»Das zerkleinerte und in weite Reagensgläser gebrachte Fettgewebe von Leichen wurde zwölf Stunden im kochenden Wasserbad erhitzt, das ausgepreßte Fett heiß zentrifugiert und nach dem Abhebern heiß durch ein trockenes Filter filtriert. Die Bestimmung des Schmelzpunktes erfolgte nach der amtlichen 'Anweisung zur chemischen Untersuchung von Fetten und Käsen' (J. König, Chemie der menschl. Nahrungsund Genußmittel, Springer 1937) mit dem Unterschied, daß die gefüllten Schmelzpunktsröhrchen statt zwei mindestens 24 Stunden auf Eis gelegt wurden. Die Proben wurden in einem Bad mit der Anfangstemperatur von 1012° sehr langsam erwärmt (unter 20° 1° in der Minute, über 20° 0,5° in der Minute steigend). Als Schmelzpunkt wurde der Augenblick festgehalten, in dem das Fettsäulchen vollkommen klar und durchsichtig geworden war
Die Werte von Dr. Fretwurst zeigen somit bei geringen Zahlen die bekannte Senkung des Schmelzpunktes in Richtung der Körperhüllen zu den inneren Fettlagern, ferner eine erhebliche Breite des Schmelzpunktes für Fett der Bauchdecken des Erwachsenen zwischen 24,5 und 35,5°. Ob diese Schwankungen der Werte durch die verschiedene Zusammensetzung der zugeführten Nahrungsfette oder etwa auch durch körpereigene Leistung bedingt ist, soll hier offen bleiben.

Siegfried Gräff: Tod im LuftangriffErgebnisse pathologisch–anatomischer Untersuchungen, S. 113
Hamburg 1948


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