Das Fassbare also! Was ist das Wesen des Fassbaren!
Es übersteigt unseren Horizont nicht! Es leitet uns nicht zu einer vergleichbaren Gefühlsregung an wie das unfassbare!
Das Unfassbare, das Gefühl das uns von diesem eingegeben wird, das ist das Gefühl des Erhabenen?
Das ist richtig!
Ist dann das Unfassbare ein Gegenstand der Ergötzung?
Nicht notwendigerweise!
Aber wenn es uns zum wohligen Erschaudern anhält!?
Das tut es wohl, wenn wir die Größe der Tat eines Cato betrachten, der sich opfert um des Prinzips der Republik willen, dann mag es uns wohl anrühren, erfrischend anrühren, zu wissen daß eine solche Tugend ist in der Welt, gleichzeitig aber mischt es sich mit Unbehagen: Hat hier nicht ein mensch sein leben verloren, der nie mehr wiederkommt!?! An sich ist das Wesen der Affäre ein grässliches!
Aber das Fassbare bewegt uns nicht so sehr?
Notwendigerweise nicht! Zwar gibt es auch außerordentliches im Fassbaren, doch wird uns beispielsweise der zwar außergewöhnliche aber dennoch nicht ins tragische verlaufende Mut der Cornelia anrühren, nicht jedoch wird er den selben Grusel, das Erschaudern und das Verzweifeln in uns auslösen, wie es etwa bei der Kunde von der Erschlagung von 80.000 Italikern an jenem Tage in Griechenland auf Befehl des Königs Mithridates der Fall ist!
Ist denn solches auch mit dem Erhabenen verbunden?
Nicht notwendigerweise!
Weshalb?
Das Erhabene trägt immer den Kern der Erbauung in sich!
Ist dem so?
Notwendigerweise
Weshalb?
Erbauung aufgrund von Distanz!
Ist solches möglich?
Nicht möglich, notwendig!
Ach so!
|