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aaa schrieb am 22.6. 2013 um 20:18:49 Uhr über

fünfunddreißigtausendste


Kanton Luzern
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Kanton Luzern
Wappen
Wappen
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kürzel/Kontrollschild: LU
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Luzern
Beitritt zum Bund: 1332
Fläche: 1493 km²
Website: www.lu.ch

Bevölkerung
Einwohner: 381'966[1] (31. Dezember 2011)
Dichte: 256 Einw. pro km²
Ausländeranteil: 16,7 %[2] (August 2012)
Arbeitslosenquote: 1,9 %[3] (November 2012)
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons

Koordinaten: 47° N, 8° O; CH1903: 657798 / 216835

| | Luzern (französisch Lucerne, italienisch Lucerna, rätoromanisch Lucerna, schweizerdeutsch Lozärn) ist ein deutschsprachiger Kanton der Schweiz. Der Hauptort ist Luzern.

Per 1. Januar 2013 wurde die administrative Gliederung des Kantons Luzern geändert, sodass die bisherigen fünf Ämter durch sechs Wahlkreise ersetzt wurden.[4]
Inhaltsverzeichnis

1 Geographie
1.1 Bodenfläche
1.2 Klima
1.3 Nachbarkantone
1.4 Extrempunkte
1.5 Seen
1.6 Flüsse
2 Bevölkerung
2.1 Bevölkerungsentwicklung
2.2 Städte und Orte
2.3 Sprachen
2.4 Nationalitäten
2.5 Religionen – Konfessionen
3 Staatliche Organisation, Politik
3.1 Verfassung
3.2 Legislative
3.3 Exekutive
3.4 Judikative
3.5 Administrative Gliederung
3.5.1 Ämter
3.5.2 Wahlkreise
3.5.3 Gemeinden
4 Geschichte
5 Siehe auch
6 Bücher
7 Weblinks
8 Einzelnachweise

Geographie
Bodenfläche

Der Kanton hat Anteil am Mittelland, an den Voralpen und an den Alpen. Der Grossteil gehört geografisch gesehen zum Mittelland, besteht aber nicht aus grossen, flachen Ebenen, sondern ist oft eine Hügellandschaft mit Ebenen. Typische Beispiele dafür sind das Luzerner Hinterland im Nordwesten des Kantons, das Entlebuch und die Gegend rund um den Sempachersee. Das Pilatusmassiv und das Rigimassiv sind alpine Regionen im Südteil des Kantons.

Vom gesamten Kantonsgebiet sind:

54,7 % landwirtschaftliche Nutzfläche, darunter:
46,5 % Wies- und Ackerland
5,5 % alpwirtschaftliche Nutzflächen
2,8 % Obst, Rebbau und Gartenbau
30,1 % bestockte Flächen, darunter:
27,0 % Wald
3,0 % Gehölz
0,1 % Gebüschwald
8,4 % Siedlungsfläche, darunter:
4,1 % Gebäudeareal
2,7 % Verkehrsfläche
0,7 % Industrieareal
0,5 % besondere Siedlungsflächen
0,4 % Erholungs- und Grünanlagen
6,8 % unproduktive Fläche, darunter:
4,4 % stehende Gewässer (Seen)
0,9 % unproduktive Vegetation
0,9 % vegetationslose Fläche
0,5 % Fliessgewässer (Flüsse und Bäche)

Klima

Im Kanton Luzern gibt es trotz seiner geringen Grösse verschiedene Klimazonen. Im Nordteil des Kantons regnet es bedeutend weniger als im Napf- oder Pilatusgebiet. Ein besonders mildes Klima haben die Orte am Fuss der Rigi, wo sogar Südfrüchte und Palmen gedeihen.

Die Gegend um die Stadt Luzern weist ein besonderes Klima auf. Einerseits erhält sie wegen des Pilatusmassivs reichlich Regen (was ihr bei den anderen Schweizern den Übernamen Schüttstein der Schweiz eintrug), andererseits sorgt der Föhn oft für überdurchschnittliche Temperaturen im Herbst und im Frühling.
Nachbarkantone

Der Kanton Luzern ist ein Binnenkanton und grenzt im Westen und Südwesten an den Kanton Bern, im Norden und Nordosten an den Kanton Aargau, im Osten an die Kantone Schwyz und Zug und im Süden an die Kantone Obwalden und Nidwalden.
Extrempunkte

Der höchste Punkt ist mit 2349 Metern über dem Meeresspiegel das Brienzer Rothorn im Südwesten des Kantons und der tiefste Punkt ist mit 406 Metern über dem Meeresspiegel der Honauer Schachen an der Grenze zum Kanton Zug.
Seen

Die Seen Rotsee, Baldeggersee, Sempachersee, Mauensee, Soppensee liegen vollständig im Kantonsgebiet. Einen Anteil hat der Kanton Luzern am Vierwaldstättersee, Zugersee und Hallwilersee.
Flüsse

Die bedeutendsten Fliessgewässer sind Reuss, Kleine Emme, Wigger, Luther, Suhre, Pfaffneren und Entlen.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerungsentwicklung auf dem Gebiet des heutigen Kantons Luzern seit 1850:[5][6]
Jahr Einwohner
1850 132'843
1860 130'504
1870 132'153
1880 134'708
1888 135'360
1900 146'519
1910 167'223
1920 177'073
1930 189'391

Jahr Einwohner
1941 206'608
1950 223'249
1960 253'446
1970 289'641
1980 296'159
1990 326'268
2000 350'504
2001 350'017
2002 351'889

Jahr Einwohner
2003 353'175
2004 354'731
2005 356'384
2006 359'110
2007 363'475
2008 368'742
2009 372'964
2010 377'610
2011[1] 381'966

Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern

Quelle: Bundesamt für Statistik, Volkszählungen 1850–2000; ab 2001 Schätzungen per Ende Jahr

Die Bevölkerung des Kantons wuchs zwischen 1850 und 1888 nur wenig. Damals wanderten viele ärmere Landbewohner in industrialisierte Regionen der Schweiz und nach Übersee aus. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs und der verstärkten Ansiedlung von Industriebetrieben änderte sich dies anschliessend. Das Bevölkerungswachstum hält bis heute an. Früher war der Hauptgrund für die starke Bevölkerungszunahme der Geburtenüberschuss; heute ist es die Zuwanderung.
Städte und Orte
Städte und Orte des Kantons Luzern

Die grössten Ortschaften des Kantons per 31. Dezember 2010 sind:[7]

Sprachen

Im Kanton Luzern werden verschiedene Dialekte gesprochen, die sich teils nahestehen, teils deutlich unterscheiden. Untermundarten des Luzerndeutschen sind 1. der Dialekt zwischen Malters im Süden und Triengen im Norden, also die Mitte des Kantons umfassend, 2. der Dialekt in den früheren Ämtern Luzern und Hochdorf, mithin von Stadt und Seetal, 3. der Dialekt des Entlebuchs, 4. der Dialekt des Luzerner Hinterlands und 5. der Dialekt in den Rigigemeinden Greppen, Weggis, Vitznau; die Mundart des Schongaus schliesslich weist schon ins Freiamt hinüber. Dabei neigt der Dialekt des Entlebuchs in vielem schon dem Berndeutschen zu, und das Gebiet der Rigigemeinden, das eine an den Kanton Schwyz angrenzende geographische Exklave des Kantons Luzern darstellt, kann man auch schon dem Schwyzer Dialekt zuordnen. Das typische Luzerndeutsch wird damit vor allem in der Grossregion Luzern – Sempach – Seetal gesprochen.[8]

Trotz starker Zuwanderung aus dem Ausland im 20. Jahrhundert hat sich die Sprachlandschaft nicht stark gewandelt. Die Einwanderer integrieren sich sprachlich zumeist in der zweiten Einwanderergeneration (sogenannte Secondos) oder aber spätestens in der dritten Einwanderergeneration. Die Entwicklung zeigt folgende Tabelle:
Sprache 1880 1900 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Deutsch 134'155 143'337 216'647 239'068 263'310 269'327 289'160 311'543
Italienisch 294 2204 3587 10'126 15'635 11'638 9192 6801
Französisch 302 747 2150 2244 2015 2129 2046 2053
Rätoromanisch 5 64 338 466 525 642 473 388
Spanisch k. A. k. A. 33 203 4473 3681 2015 2491
Portugiesisch k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 2567 3126
Albanisch k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 6768
Serbokroatisch k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 7401
Türkisch k. A. k. A. k. A. k. A. 282 k. A. 1465 955
Englisch k. A. k. A. 123 253 485 820 697 1643
Einwohner 134'708 146'519 223'249 253'446 289'641 296'159 326'268 350'504

Unter der älteren Wohnbevölkerung gibt es etliche Leute ungarischer, tschechischer, slowakischer, polnischer und tibetischer Muttersprache (Flüchtlinge; zwischen 1939 und 1969 ins Land gelangt). Weitere grössere sprachliche Minderheiten sprechen Albanisch, Serbokroatisch, Griechisch, Niederländisch, Schwedisch, Kurdisch, Vietnamesisch, Arabisch, Somal und Tamilisch.
Nationalitäten
Nationalität[9] 2000 2005 2010
Schweiz Schweiz[10] 85,18 % 84,64 % 83,35 %
Europäische Union Europäische Union (EU-27) 6,21 % 6,63 % 8,27 %
Serbien Serbien1) 4,37 % 4,18 % 3,57 %
Deutschland Deutschland 1,20 % 1,74 % 3,13 %
Italien Italien 2,26 % 1,95 % 1,78 %
Portugal Portugal 1,08 % 1,30 % 1,49 %
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 0,86 % 0,79 % 0,64 %
Kroatien Kroatien 0,85 % 0,78 % 0,62 %
Mazedonien Mazedonien 0,85 % 0,69 % 0,61 %
Sri Lanka Sri Lanka 0,17 % 0,52 % 0,46 %
Türkei Türkei 0,43 % 0,41 % 0,45 %
Spanien Spanien 0,71 % 0,55 % 0,45 %

1) Serbien bis 2008 inkl. Montenegro, bis 2010 inkl. Kosovo
Religionen – Konfessionen

Der Kanton Luzern ist ein traditionell katholischer Kanton. In den Zeiten der Reformation gelangten zwar ebenfalls Schriften täuferischer und reformierter Richtung ins Kantonsgebiet und führten zum Übertritt einzelner Personen. Die Regierung schritt allerdings energisch ein und unterdrückte die Reformation mittels Hinrichtungen und Landesverweisen. Im Mittelalter gab es zeitweise eine jüdische Gemeinde. Pogrome und schliesslich die Ausweisung der restlichen Juden machten dieser ein Ende. Deshalb blieb der Kanton bis ins 19. Jahrhundert rein katholisch.

Ab dem frühen 19. Jahrhundert liessen sich Reformierte im Kanton nieder. In der Luzerner Peterskapelle wurden seit 1826 reformierte Gottesdienste abgehalten. Zur verstärkten Zuwanderung kam es ab 1848, als im neuen Bundesstaat Schweiz die Niederlassungsfreiheit eingeführt wurde. Es entstanden reformierte und jüdische Gemeinden unddurch die Abspaltung von der römisch-katholischen Kirchedie christkatholische (altkatholische) Gemeinde.

Dennoch blieb der Kanton bis nach dem Zweiten Weltkriegabgesehen von einer stets anwachsenden Minderheit an Protestantenkatholisch geprägt, wie folgende Tabelle aufzeigt:
Konfession 1850 1900 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Katholiken 131'280 134'020 189'917 215'686 246'888 244'066 255'106 248'545
Protestanten 1563 12'085 30'396 34'721 38'712 39'816 44'479 42'926
Juden 0 319 497 532 563 587 585 399
Christkatholiken k. A. k. A. 1129 1466 741 594 453 471
Muslime k. A. k. A. k. A. 6 372 1691 6123 13'227
Ostchristen k. A. k. A. 21 39 412 1473 4604 7801
andere Religionen k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. k. A. 1243 2883
Konfessionslose k. A. k. A. k. A. 769 1672 4979 10'396 20'681
Einwohner 132'843 146'519 223'249 253'446 289'641 296'159 326'268 350'504

Seit 1960 hat aber eine tiefgreifende Änderung eingesetzt. In den 1960er-Jahren wanderten orthodoxe Christen aus Jugoslawien und Griechenland und Muslime aus Jugoslawien ein. Seither ging der römisch-katholische Bevölkerungsanteil (trotz starker Zuwanderung katholischer Südeuropäer) von (1970) 85,2 Prozent auf (2000) 70,9 Prozent zurück.

Über 90 Prozent der Muslime sind Bosniaken, Albaner, Türken oder Kurden. Die orthodoxen Christen stammen fast gänzlich aus Südosteuropa. Unter den anderen Religionen sind der Hinduismus und der Buddhismus bedeutend. Die Hindus sind fast ausschliesslich Tamilen aus Sri Lanka. Die Buddhisten zerfallen in zwei Gruppen: Einerseits handelt es sich um Zuwanderer aus Südost- und Ostasien (Vietnam, Kambodscha, China, Tibet etc.), andererseits um einheimische Konvertiten.

Durch die gesunkene religiöse Verbundenheit nimmt der Anteil der Konfessionslosen durch Kirchenaustritte rasch zu (1970: 0,6 Prozent; 2000: 5,9 Prozent).

Als Körperschaften des öffentlichen Rechts werden durch die Kantonsverfassung die römisch-katholische, die evangelisch-reformierte und die christkatholische Landeskirche anerkannt.
Staatliche Organisation, Politik
Verfassung

Die neue Verfassung des Kantons Luzern von 2007[11] trat am 1. Januar 2008 in Kraft. Zuvor galt die Staatsverfassung vom 29. Januar 1875, die seither über 40-mal teilrevidiert wurde.

Die letzte Verfassungsrevision war ein längerer Prozess. Eine Gruppe des Kantonsrates erarbeitete einen Entwurf. Bis Ende 2004 konnten interessierte Gruppierungen an der Vernehmlassung zu diesem teilnehmen. Der Grosse Rat des Kantons (heute Kantonsrat) hat den Entwurf der neuen Verfassung am 30. Januar 2007 mit 70 zu 45 Stimmen verabschiedet. An der Volksabstimmung vom 17. Juni 2007 wurde die Verfassung mit 51'273 zu 29'137 Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 34,31 Prozent angenommen; sie trat am 1. Januar 2008 in Kraft.
Legislative

Die Legislative bildet der 120-köpfige Kantonsrat (bis 2007 Grosser Rat genannt), der nach dem Proporzwahlrecht gewählt wird. Nach der Wahl 2011 sind folgende Parteien vertreten: CVP, FDP, SVP, SP, GPS, JUSO und glp. Die Mandatsverteilung gibt folgende Tabelle wieder:
Partei Sitze
2011[12] Wähleranteil
2011[13] Sitze
2007 Wähleranteil
2007 Sitze
2003 Wähleranteil
2003 Sitze
1999 Wähleranteil
1999 Sitzverteilung 2011
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 39 31,29 % 46 37,31 % 44 35,88 % 48 39,84 %
Sitzverteilung des Kantonsrats 2011
Schweizerische Volkspartei (SVP) 27 22,27 % 23 19,03 % 26 19,88 % 22 17,02 %
FDP.Die Liberalen (FDP) 23 18,87 % 29 23,05 % 28 23,15 % 31 25,67 %
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 161 10,96 % 13 10,71 % 16 11,57 % 12 9,62 %
Grüne Partei der Schweiz (GPS) 9 8,67 % 9 7,31 % 6 5,63 % 7 5,70 %
Grünliberale Partei (glp) 6 5,90 % – – – – – –

1 davon 1 auf JUSO-Liste gewählt
Kantonsratswahl 2011[14]
%
40
30
20
10
0
31,3
(-6,0)
22,3
(+3,3)
18,9
(-4,1)
11,0
(+0,3)
8,7
(+1,4)
5,9
(n. k.)
2,0
(-0,6)
CVP
SVP
FDP
SP
GPS
glp
Sonst.
Kantonsratswahl 2007

2011


Das stimm- und wahlberechtigte Volks nimmt mittels direktdemokratischer Möglichkeiten an der Gesetzgebung teil. 5000 Stimmberechtigte können die Einleitung einer Total- oder Teilrevision der Verfassung beantragen (Verfassungsinitiative), 4000 Stimmberechtigte den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes (Gesetzesinitiative). Unbedingt der Volksabstimmung zu unterbreiten sind Verfassungsänderungen sowie Gesetze und Beschlüsse des Kantonsrates, die Ausgaben von mehr als 25 Mio. Franken nach sich ziehen (obligatorisches Referendum), auf Verlangen von 3000 Stimmberechtigten oder einem Viertel der Gemeinden sonstige Gesetze sowie Ausgaben zwischen 3 und 25 Mio. Franken (fakultatives Referendum).
Exekutive

Die Exekutive bildet ein nach dem Majorzwahlrecht gewählter fünfköpfiger Regierungsrat. Die letzten Wahlen fanden 2011 statt. Die langjährigen Regierungsräte Max Pfister und Anton Schwingruber (beide 1995-2011) stellten sich nicht mehr zur Wahl. Im ersten Wahlgang am 10. April 2011 wurde lediglich der bisherige Regierungsrat Guido Graf (CVP) bestätigt. Im zweiten Wahlgang am 15. Mai 2011 wurden dann auch die bisherigen Marcel Schwerzmann (parteilos) und Yvonne Schärli (SP) bestätigt, sowie die neuen Robert Küng (FDP.Die Liberalen) und Reto Wyss (CVP) gewählt. Urs Dickerhof (SVP) unterlag in diesem Wahlgang.

Der Regierungschef bzw. Vorsitzende des Regierungsrates wurde bis zum Jahr 2007 Schultheiss genannt und ist ein für ein Jahr gewählter primus inter pares. Sein Stellvertreter hiess Statthalter. Seit dem 1. Januar 2008 führt der Vorsitzende den Titel Regierungspräsident. 2013 wurde Guido Graf in dieses Amt gewählt. Das Amt des Staatsschreibers hat seit 2012 Lukas Gresch-Brunner (parteilos) inne.

Dem Regierungsrat gehören aktuell an:
Regierungsrat Partei Departement
Yvonne Schärli SP Justiz- und Sicherheitsdepartement
Guido Graf, Regierungspräsident CVP Gesundheit- und Sozialdepartement
Robert Küng FDP Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Marcel Schwerzmann parteilos Finanzdepartement
Reto Wyss CVP Bildungs- und Kulturdepartement
Judikative

Oberstes Luzerner Gericht ist das Kantonsgericht, das gemäss der neuen Kantonsverfassung im Jahre 2013 das bisherige Obergericht und das bisherige Verwaltungsgericht ersetzen wird.

Die erstinstanzlichen Gerichte für Zivil- und Strafsachen werden durch Gesetz bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Bezirksgerichte (bis 2007 Amtsgerichte genannt), das Kriminalgericht, das Arbeitsgericht, das Jugendgericht und das Zwangsmassnahmengericht. Der ersten Instanz sind in vielen Fällen die Schlichtungsbehörden vorgeschaltet, die die Streitparteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu bewegen versuchen.
Administrative Gliederung
Ämter des Kantons Luzern
Ämter

Der Kanton Luzern ist traditionell in fünf Ämter (in anderen Kantonen Bezirke genannt) gegliedert. In der neuen Kantonsverfassung von 2007 werden sie allerdings nicht mehr genannt, es kommen ihnen damit keine verwaltungsmässigen Aufgaben mehr zu.
Amt Hauptort Einwohner
31. Dez. 2003 Einwohner
31. Dez. 2004 Einwohner
31. Dez. 2005 Einwohner
31. Dez. 2006 Einwohner
31. Dez. 2007 Einwohner
31. Dez. 2008 Einwohner
31. Dez. 2009 Einwohner
31. Dez. 2010
Entlebuch Schüpfheim 18'504 18'526 18'386 18'346 18'319 18'351 18'443 18'435
Hochdorf Hochdorf 61'743 62'192 62'671 63'209 64'108 65'001 65'486 65'856
Luzern Luzern 161'894 162'513 163'175 164'271 166'307 168'853 170'960 172'453
Sursee Sursee 64'205 64'714 65'372 66'251 67'305 68'338 69'432 70'634
Willisau Willisau 46'829 46'786 46'780 47'033 47'436 48'199 48'643 49'017

Anstelle der Ämter sind nach Erlass der neuen Kantonsverfassung Wahlkreise und Gerichtsbezirke getreten, die mit den alten Ämtern nur teilweise übereinstimmen.
Wahlkreise
Wahlkreise des Kantons Luzern ab 1. Januar 2013

Der Kanton Luzern ist ab dem 1. Januar 2013 in sechs Wahlkreise (in anderen Kantonen Bezirke genannt) gegliedert.[4]
Wahlkreis Einwohner
31. Dez. 2011
Entlebuch 22'836
Hochdorf 67'073
Luzern-Land 96'625
Luzern-Stadt 78'093
Sursee 67'459
Willisau 49'880
Gemeinden
→ Hauptartikel: Gemeinden des Kantons Luzern

Die Gemeinden des Kantons Luzern sind öffentlich-rechtliche Gebietskörperschaften. Sie erfüllen ihre eigenen und die ihnen vom Kanton übertragenen Aufgaben. Die Gemeinden geben sich selbst eine demokratische Organisation und legen deren Grundzüge in einer Gemeindeordnung fest. Ihre Autonomie wird durch die Kantonsverfassung gewährleistet.

Der Kanton bestand bis 2003 aus 107 Gemeinden. Ab 2004 führte ein vor mehreren Jahren gestarteter Prozess zu mehreren Gemeindefusionen, so dass es derzeit (2012) noch 87 Gemeinden gibt.[15]
Geschichte
→ Hauptartikel: Geschichte des Kantons Luzern

Während der Jungsteinzeit siedelten sich die ersten Menschen auf dem heutigen Kantonsgebiet an. Zwischen 800 und 300 v. Chr. wanderten Kelten in die Zentralschweiz ein. Um 15 v. Chr. wurde die Region von den Römern erobert und in das römische Reich integriert.

Im 6. Jahrhundert übernahmen germanische Alemannen nach dem Verfall des Römischen Reiches die Zentralschweiz. Es entstanden erste Klöster und Stifte. Im Jahr 750 wurde Luceria gegründet und daraus entwickelte sich die spätere Stadt Luzern. Um 1290 ernannte König Rudolf I. von Habsburg die Stadt Luzern zur österreichischen Landstadt. Im Jahr 1332 schloss Luzern einen Bund mit den sogenannten Waldstätten Uri, Schwyz und Unterwalden. Mit deren Hilfe befreite sich Luzern 1386 in der Schlacht von Sempach von der Herrschaft der Habsburger. Die heutigen Grenzen des Kantons entsprechen etwa der Ausdehnung zu diesem Zeitpunkt.

Im Jahr 1798 marschierte die französische Armee in der Schweiz ein. Die Helvetische Republik, ein Einheitsstaat nach französischem Muster, wird ausgerufen und Luzern verliert vorübergehend die Selbständigkeit. 1803 führte Napoleon die Mediationsverfassung ein, welche den Kantonen ein gewisses Mass an Souveränität zugestand. Zwischen 1813 und 1815 wurden nach dem Zusammenbruch der Macht von Kaiser Napoleon die Vorrechte der Aristokratie teilweise wiederhergestellt. Luzern war ein souveräner Staat in einem lockeren Staatenbund. Im Jahr 1848 wurde nach dem Sonderbundskrieg der schweizerische Bundesstaat gegründet. Die daraufhin erlassene Bundesverfassung nannte Luzern als dritten von 25 Voll- und Halbkantonen (der Kanton Jura wurde erst 1979 gegründet).

Die bis 2007 geltende Kantonsverfassung von 1875 wurde mehrfach ergänzt und nachgeführt. Im Jahr 2001 setzte man eine Spezialkommission des Grossen Rates für die Totalrevision der Verfassung ein. Ihr Entwurf wurde 2006 im Kantonsparlament beraten und am 17. Juni 2007 vom Stimmvolk gutgeheissen. Am 1. Januar 2008 trat die neue Kantonsverfassung in Kraft.
Siehe auch

Portal: Luzern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Luzern
Bücher

Statistisches Jahrbuch des Kantons Luzern 2009. ISSN: 1424-5620

Weblinks
Wikisource: Kanton Luzern – Quellen und Volltexte
Commons: Kanton Luzern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews Wikinews: Kanton Luzern – in den Nachrichten

Offizielle Website des Kantons Luzern

Offizielle Statistik

Luzern (Kanton)

im Historischen Lexikon der Schweiz
Amt für Statistik des Kantons Luzern

Staatsarchiv Luzern

Links zum Thema Kanton Luzern

im Open Directory Project

Einzelnachweise

a b Mittlere und ständige Wohnbevölkerung seit 1981Kanton Luzern – Männer und Frauen

, LUSTAT Statistik Luzern (Statistikportal des Kantons Luzern)
Bestand der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung nach Wohnkanton und Ausländergruppe Ende August 2012

(PDF; 11 kB). Bundesamt für Migration (BFM). Abgerufen am 17. Dezember 2012.
Die Lage auf dem ArbeitsmarktNovember 2012

(PDF). Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Vom 6. Dezember 2012. Abgerufen am 17. Dezember 2012.
a b Die Wahlkreise des Kantons Luzern

. Abgerufen am 2. Dezember 2012.
Für 1850–2000: Bundesamt für Statistik Bern, Volkszählungsergebnisse
Ab 2001: Bundesamt für Statistik Bern, Schätzungen der ständigen Wohnbevölkerung per Ende Jahr - Statistik SchweizBilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden 1991-2009

Statistik SchweizBilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

Ludwig Fischer: Luzerndeutsche Grammatik. 1. Aufl. 1960, 2. Aufl. Hitzkirch 1989. Zur Mundartgliederung des Kantons siehe S. 2148 mit Karte S. 525.
http://www.lustat.ch/jbkt_2012_b01.pdf

S. 36 (abgerufen am: 6. Juni 2012).
http://www.lustat.ch/jbkt_2012_b01.pdf

S. 32 (abgerufen am: 6. Juni 2012).
Verfassung des Kantons Luzern

http://www.wahlen2011.lu.ch/index/kantonsrat/kr11_re_kt_sitz_partei.htm

(abgerufen am: 6. Juni 2012).
http://www.wahlen2011.lu.ch/index/kantonsrat/kr11_re_kt_partei_partei_waehler.htm

(abgerufen am: 6. Juni 2012).
http://www.wahlen2011.lu.ch/index/kantonsrat/kr11_re_kt_partei_partei_waehler.htm

(abgerufen am: 6. Juni 2012).
Details zu den einzelnen Fusionen siehe Gemeindereform 2000+


Einklappen
Eidgenössisches Wappen
Kantone der Schweizerischen Eidgenossenschaft
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