Herzlichen Dank an den Blaster-Stresser; nachdem wir über dieses Stichwort verfügen steht ja auch wohl der Entdeckung der Wollust nichts mehr im Wege: Heinrich Mühlpfort [An Asterie] ASterie / ich bin gebunden / Und zwar durch nichts als einen kuß / Dein kuß der macht mir seelen=wunden / So / daß ich todtlich krancken muß. Ich werd entzücket Durch einen mund / Und auch berücket / Daß von der stund Ich nicht gesund. Entdecke mir doch / was das küssen In seinem rechten ursprung sey; Wenn sich die geister in sich schliessen Durch so verliebte zauberey / Und sich verschrenckenn In schneller eil? Wer kan gedencken / Was vor ein theil Der küsse pfeil? Dein mund der ist mein wollust=keller / Worinn sich offt berauscht die seel; Ich achte nicht den muscateller / Wann nur in der corallen=höl Die seele weidet Nebst deinem geist / Der nicht eh´ scheidet Und von mir reist / Biß ich gespeist. Asterie / laß deine lippen Mir nur nicht harte felsen seyn; Ein schiffer flieh´t sonst hohe klippen / Bey dir lauff ich im hafen ein. Dein kuß der bleibet Mein lust=magnet / Zu dem mich treibet Die treu / so steht / Und nicht vergeht. Hastu von mir was mehr empfunden / Als den verschrenckten lippen=rauch? Hat lieb und treu ein garn gewunden / So schöner als der rosen=strauch; So magstu glauben / Daß ich kein schnee / Und daß mit schrauben Im hertzen steh Asterie. (Aus: Die Entdeckung der Wollust. Erotische Dichtung des Barock.)