Gerade lese ich, daß Wal-Mart ab 2005 ein tolles innovatives Konzept starten wird: radio frequency identification, kurz RFID. Alle Zulieferer für Wal-Mart sollen ab diesem Datum einen neuentwickelten Chip an ihre Produkte anheften, der eine problemlose Erfassung der Waren bei Lagerhaltung und Verkauf ermöglicht, notfalls wollen sie auch etwas Druck auf die kleineren Hersteller ausüben, damit die in die Gänge kommen. Endlich nicht mehr Schlange stehen an Supermarktkassen: einfach den vollen Einkaufswagen durch eine elektronische Schranke geschoben und bingbong wird dir der fällige Betrag genannt, den du eine Schleuse weiter bequem per Karte zahlen kannst. Auch die Lagerhaltungskosten verringern sich enorm, Inventuren werden praktisch überflüssig, schade nur, daß sich die Waren nicht auch noch von selber ins Regal stellen, aber ich bin sicher, daran wird schon gearbeitet. Und weil das ganze eine echte Revolution des Handels zu werden verspricht ist die Metro auch nicht faul und schiebt gerade ein ähnliches Pilotprojekt hinterher. Wirklich eine tolle Sache: langfristig können dadurch, wenn die Sache erst auch einmal bei Karstadt, Kaufhof und co. eingeführt wird, zehntausende von Arbeitsplätzen eingespart werden und die ehemaligen Kassiererinnen können die neugewonnene Freizeit nutzen, endlich ein Byzantinistikstudium zu beginnen, oder von morgens bis abends shoppen zu gehen. Sollte diese Planung irgendwo einen Haken haben bin ich sicher, das Wal-Mart schon daran arbeitet, und wir die Arbeitslosen demnächst hinter den Wursttheken wiederfinden, zum konkurrenzlos günstigen Preis von -,99 € pro hundert Gramm.
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