zwangsneurotisch durchwühlte sie die stapel alter fotos, verflossene liebschaften, seltsame orte, oh, wer war das denn, und wo bin ich denn da gewesen. sie war auf der verzweifelten suche nach dem knackpunkt in ihrem leben, an dem alles in die verkehrte richtung gelenkt worden war. ach, könnte dieser punkt gefunden werden, wieder die gleiche situation hergestellt werden, dann würde alles wieder in die richtige bahn kommen. schizophren war ihr ansinnen, wußte sie doch in wirklichkeit genau, daß man nie die gleiche situation zweimal herstellen kann, ohne in ein paralleluniversum vorzudringen, denn nie sind alle faktoren bekannt, und wie könnten sie dann identisch hergestellt werden? welch grausame ironie des schicksals, die letzte hoffnung eine illusion, enttarnt und trotzdem ignoriert.
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