Einen unerfahrenen Partner in die Szene einzuführen, bildet eine interessante Aufgabe. Eine eher für städtisches denn für ländliches Ambiente geeignete Variante kann sich für einen M, der wirklich auf Erniedrigung steht, als ungemein antörnend erweisen. Nehmen wir einen Kerl, der gefesselt ist und den sein Meister zwingt, sich einer Reihe von Gehorsamkeitsritualen zu unterwerfen. Er muß auf allen vieren kriechen, kriegt ein paar Schläge auf den Arsch, muß seinem Meister die Stiefel lecken und andere niedrige Dienste verrichten, die seine Unterwerfung symbolisieren. Ohne Vorwarnung wird ihm plötzlich befohlen, seinen Leib einem zweiten, unerwartet Hinzugekommenen auszuliefern – einem Menschen, den anzunehmen oder abzulehnen er zuvor nicht die Gelegenheit hatte. Der Kick lässt sich noch steigern, wenn ihm dabei die Augen verbunden werden. Dem M wird abverlangt, die Übergriffe des Eindringlings zu dulden, egal wie sie aussehen mögen, ohne daß er weiß, ob der zweite S jung oder alt, groß oder klein, schwarz oder weiß ist. Die Wirkung ist besonders durchschlagend, wenn der M nie erfährt, wer der andere war. Für manch einen dürfte das das nachdrücklichste Erlebnis überhaupt darstellen.
Larry Townsend - Das Lederhandbuch, S. 256
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