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pöllv schrieb am 17.12. 2013 um 11:54:00 Uhr über

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Rosen-Melde
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Rosen-Melde
Rosen-Melde (Atriplex rosea)

Rosen-Melde (Atriplex rosea)
Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Chenopodioideae
Tribus: Atripliceae
Gattung: Melden (Atriplex)
Art: Rosen-Melde
Wissenschaftlicher Name
Atriplex rosea
L.

Die Rosen-Melde (Atriplex rosea) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Melden (Atriplex) in der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). Ursprünglich in Vorderasien und Südeuropa beheimatet wurde die Rosen-Melde durch Kultivierung oder Einschleppung in vielen Gebieten der Welt verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

1 Beschreibung
1.1 Vegetative Merkmale
1.2 Blütenstand und Blüte
1.3 Frucht und Samen
1.4 Chromosomenzahl
1.5 Photosyntheseweg
2 Ökologie
3 Vorkommen und Gefährdung
4 Systematik
5 Nutzung
6 Literatur
6.1 Einzelnachweise
7 Weblinks

Beschreibung
Vegetative Merkmale

Die Rosen-Melde ist eine einjährige krautige Pflanze. Ihr aufrechter Stängel ist bei einer Wuchshöhe von 20 bis 90 cm sparrig verzweigt mit weißlich-gelben Ästen. Die wechselständigen Laubblätter besitzen eine Länge von 6 bis 7 cm (bis 8 cm) und eine Breite von 5 cm. Ihre oberseits graugrüne, unterseits graue Blattspreite ist meist rhombisch und am Rand scharf gezähnt.
Blütenstand und Blüte

Die Rosen-Melde ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). In kurzen, scheinährigen Gesamtblütenständen stehen in der Achsel von Tragblättern abstehende, knäuelige Teilblütenstände mit jeweils fünf bis zehn Blüten an der 1 bis 2 mm dicken Blütenstandsachse. Die männlichen Blüten besitzen vier bis fünf Blütenhüllblätter (Tepalen) und fünf Staubblätter. Die weiblichen Blüten werden von zwei rhombischen Vorblättern umhüllt, Blütenhüllblätter sind nicht vorhanden, sie enthalten nur einen vertikalen Fruchtknoten.

Die Blütezeit der Rosen-Melde reicht in Deutschland von Juli bis September. Die Bestäubung erfolgt in der Regel durch den Wind, ist aber auch durch Insekten möglich[1].
Frucht und Samen

Die vertikale Frucht wird von den bis etwa zur Mitte miteinander verwachsenen Vorblättern umhüllt, die zur Fruchtzeit basal knorpelig verhärten und dort deutlich geadert sind. Die sitzenden oder kurz gestielten Vorblätter sind bei einer Länge von 5 bis 7 mm (bis 10 mm) rhombisch, ganzrandig oder weisen jederseits ein bis drei Zähnchen auf. Auf ihrer Rückseite tragen sie mitunter kleine knotige Anhängsel.

Die häutige Fruchtwand umschließt den Samen. Es gibt rote, etwas konvexe bis flache Samen mit einem Durchmesser von 1,5 bis 2 mm sowie hellbraune, flache bis konkave Samen mit einem Durchmesser 1,7 bis 2 mm (Heterokarpie). Während die hellbraunen Samen äußerst keimfähig sind, ist die Keimung der roten Samen verlangsamt.
Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n=18[2].
Photosyntheseweg

Die Rosen-Melde ist eine C4-Pflanze mit Kranzanatomie.
Ökologie

Die Rosen-Melde wird von den Schmetterlingsraupen des Dickkopffalters Pholisora catullus und des Bläulings Brephidium exilis als Nahrung genutzt[3].
Vorkommen und Gefährdung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Rosen-Melde ist Vorderasien und Südeuropa. Als ein Archäophyt ist sie seit Jahrhunderten in ganz Europa, Nordafrika und Westasien heimisch geworden. Eingeschleppt kommt sie auch in Nordamerika und Südamerika vor.

Das Areal dieser Art hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verkleinert: während sie noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland und der Ukraine häufig vorkam, ist sie dort seit den 1930er Jahren sehr selten geworden. Vermutlich ist sie in Zentralrussland, Weißrussland, den Baltischen Staaten und Teilen der Ukraine ausgestorben. Der Rückgang hängt vermutlich mit dem Ende der Kultivierung dieser Art zusammen, so dass sie nicht mehr aus angebauten Flächen verwildern kann.

In Österreich tritt die Art sehr selten besonders im pannonischen Gebiet in der collinen Höhenstufe auf trockenen, nährstoffreichen Sand- und Tonböden sowie an Salzstandorten auf. Die natürlichen Vorkommen beschränken sich auf Wien, Niederösterreich und das Burgenland, in Salzburg tritt die Spezies nur unbeständig auf. Sie gilt als vom Aussterben bedroht.[4]

In Deutschland ist die Rosen-Melde ein seltener Archaeophyt, in Ostdeutschland eventuell auch einheimisch. (Die bundesweite Rote Liste gefährdeter Arten bewertet diese Art lediglich als neophytisch oder unbeständig.) In Sachsen gilt die Rosen-Melde als vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1) und in Sachsen-Anhalt und Thüringen als gefährdet[5]. Nach Suchorukow soll es in Deutschland keine neueren Fundorte geben. Dagegen wird in deutschen Florenwerken die Rosen-Melde als selten, aber stellenweise regelmäßig vorkommend beschrieben.[6][7][8][9][10]

Die Rosen-Melde besiedelt von der Ebene bis zur Hügelstufe trockene, stickstoffreiche Ruderalstellen und Unkrautfluren an Wegrändern oder auf Schutt. An der Küste wächst sie auch im Spülsaum. Im System der Pflanzensoziologie hat sie ihr Hauptvorkommen im Verband Sisymbrion und im Verband Salsolion, auch in Chenopodion rubri- und Cakiletea maritimae-Gesellschaften[1]. Sie ist eine Zeigerpflanze für volle Besonnung und gemäßigtes Steppenklima[5].
Systematik

Die Rosen-Melde (Atriplex rosea) zählt als C4-Pflanze innerhalb der Gattung Atriplex zur C4-Atriplex-Clade[11].

Die Erstveröffentlichung von Atriplex rosea erfolgte 1763 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Editio Secunda 2, S. 1493[12].

Synonyme von Atriplex rosea L. sind nach Suchorukow (2007) Atriplex alba Scop. (nom. invalid.), Atriplex axillaris Ten., Atriplex besseriana Roem. & Schult., Atriplex laciniata Bieb., Atriplex monoica Moench, Schizotheca rosea (L.) Fourr. (nom. invalid.), Spinacia fera Pall. und Teutliopsis rosea (L.) Celak. Als weitere Synonyme werden Atriplex foliolosa Link, Atriplex rosea subsp. foliolosa (Link) Cout.[13] sowie Chenopodium roseum (L.) E.H.L.Krause[2] angegeben.
Nutzung

Die Rosen-Melde wurde bis etwa zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Nahrungspflanze kultiviert. Außerdem diente diese Art zur Gewinnung von Pottasche.
Literatur

Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4, S. 93. (Abschnitt Beschreibung).
Alexander P. Suchorukow: Zur Systematik und Chorologie der in Russland und den benachbarten Staaten (in den Grenzen der ehemaligen USSR) vorkommenden Atriplex-Arten (Chenopodiaceae). In: Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien, Serie B. Band 108, 2007, S. 372–374 (pdf-Datei; 31,37 MB)

(Abschnitte Beschreibung, Photosyntheseweg, Vorkommen, Nutzung).
Stanley L. Welsh: Atriplex rosea

. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 4: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1. Oxford University Press, New York u.a. 2003, ISBN 0-19-517389-9, S. 340. (Abschnitt Beschreibung).

Einzelnachweise

↑ Hochspringen nach: a b Eintrag bei BiolFlor

↑ Hochspringen nach: a b Atriplex rosea

bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Hochspringen ↑ Gaden S. Robinson, Phillip R. Ackery, Ian J. Kitching, George W. Beccaloni, Luis M. Hernández: Eintrag bei HOSTS - A Database of the World's Lepidopteran Hostplants

.
Hochspringen ↑ Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Bestimmungsbuch für alle in der Republik Österreich, im Fürstentum Liechtenstein und in der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol (Italien) wildwachsenden sowie die wichtigsten kultivierten Gefäßpflanzen (Farnpflanzen und Samenpflanzen) mit Angaben über ihre Ökologie und Verbreitung. 3. verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
↑ Hochspringen nach: a b Rosen-Melde.

In: FloraWeb.de

.
Hochspringen ↑ J. Stolle & S. Klotz: Flora der Stadt Halle (Saale). Calendula Hallesche Umweltblätter, 5. Sonderheft, Halle, 2004.
Hochspringen ↑ P. Gutte: Flora der Stadt Leipzig einschließlich Markkleeberg. Weißdorn, Jena, 2006.
Hochspringen ↑ K.-J. Barthel: & J. Pusch: Flora des Kyffhäusergebirges und der näheren Umgebung. Ahorn, Jena, 1999.
Hochspringen ↑ W. Lang, & P. Wollf (Red.): Flora der Pfalz. Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen für die Pfalz und ihre Randgebiete. Speyer, 2011, CD-ROM.
Hochspringen ↑ H.-J. Zündorf, K.-F. Günther, H. Korsch & W. Westhus (Hrsg.): Flora von Thüringen. Weißdorn, Jena, 2006.
Hochspringen ↑ Gudrun Kadereit, Evgeny V. Mavrodiev, Elizabeth H. Zacharias, Alexander P. Sukhorukov: Molecular phylogeny of Atripliceae (Chenopodioideae, Chenopodiaceae): Implications for systematics, biogeography, flower and fruit evolution, and the origin of C4 Photosynthesis. In: American Journal of Botany. Band 97, Nr. 10, 2010, S. 1664–1687, (pdf-Datei; 2,49 MB).

Hochspringen ↑ Erstveröffentlichung eingescannt bei Biodiversity Heritage Library

Hochspringen ↑ Pertti Uotila: Chenopodiaceae (pro parte majore). Atriplex rosea

. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.

Weblinks
Commons: Rosen-Melde (Atriplex rosea) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Verbreitungskarte für Deutschland.

In: Floraweb.
Verbreitungskarte für Europa

Günther Blaich: Fotos europäischer Pflanzen. Atriplex rosea

.

Kategorie:

Fuchsschwanzgewächse

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