Ein Diktat (von lat. dictare ‚diktieren, bestimmen‘, Intensiv zu dicere ‚sagen, sprechen‘) ist ein festgelegter und in der Regel unveränderlicher Text, der eine Anordnung oder einen Befehl darstellt.
Formen
In der Schule versteht man unter Diktat einen Text, der zur Überprüfung der Orthographiekenntnisse vorgelesen wird, also eine Nachschrift von etwas Gesprochenem. Diese Form der Leistungsmessung wird zunehmend kritisiert aufgrund mangelnder Objektivität (zu viele Einflussfaktoren wie Geschwindigkeit, Hörvermögen, Hörfehler usw.). Alternative Diktatformen wären z. B. Partner-, Wörterbuch-, Lauf- oder Dosendiktate. Diese Diktatformen dienen nicht dem isolierten Training von Rechtschreibschwierigkeiten, sie sind vielmehr integrativ. Sie ermöglichen Leistungsdifferenzierung für unterschiedliches Lese-, Schreib-, Nachschlag-, Korrekturtempo, Nutzung unterschiedlicher Korrekturhilfen und Wörterbücher. Außerdem fördern sie Selbstständigkeit und Teamfähigkeit.
Politisches Diktat: Ein solches kommt vor, wenn einer politischen oder militärischen Partei infolge einer Niederlage in einem Konflikt, durch die Siegermächte die Bedingungen diktiert werden, wenn sie nicht mehr über die notwendigen Mittel verfügt, dagegen wirkungsvoll entgegenzutreten. Dann besteht zur Annahme der Bedingungen ein Zwang. Historische Beispiele eines solches Diktats sind:
der Versailler Vertrag sowie der Vertrag von Saint-Germain von 1919,
der am 7. Juli 1807 geschlossene Frieden von Tilsit infolge der Niederlage Preußens in der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Vorjahr.
In der Diplomatik bedeutet es die endgültige Fassung eines Urkundentextes, die meist besondere Kanzleimitarbeiter oder Hofangehörige vor der Mundierung formulieren.
Siehe auch
Diktatur
Diktum
Schreibbüro
Weblinks
Wiktionary: Diktat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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