vielleicht muss das ja einfach so sein, dass die deutschen sich 89 minuten abquälen gegen eine mannschaft aus schafhirten und grundschullehrern - wobei nichts gegen diese berufe zu sagen ist - gegen eine mannschaft aus amateuren. vielleicht muss derdeutschefussball ja immer häßlich sein, und er ist wohl auch immer kritisierenswert. derdeutschefussball kann nicht glorreich gewinnen. mein vater meinte, wir deutschen müssten gefordert werden: gegen die starken würden wir gut spielen, und verlieren, weil zu stark sind, gegen die schwachen, gegen die wir nicht gefordert sind, verlieren wir ebenfalls. ich glaube das gar nicht mal. derdeutschefussball schlawinert sich irgendwie immer rum, immerhin sind wir vizeweltmeister geworden, wenn auch keiner so genau weiß warum (mal ehrlich: den titel hätten wir nicht verdient). »fussball ist das spiel, das 90 minuten dauert, um bei dem deutschland am ende gewinnt« - ich weiß nicht, wer das gesagt hat. aber ich glaube immer mehr dran. im prinzip können »wir« (vorsicht: an all die bierbäuchigen kneipenhockenden besserwisser: noch spielen die - zum glück - das spiel) nichts anderes tun als uns anzustrengen, ein schlechtes spiel zu geben und sich von beckenbauer und der bildzeitung die schlimmsten dinge vorhalten zu lassen. aber irgendwie werden wir uns für die em qualifizieren, und ich glaube, wir werden auch irgendwie europameister. das dazwischen mag schlimm erscheinen. aber es ist derdeutschefussball, nicht derbrasilianischefussball oder derfranzösischefussball.
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