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voice recorder schrieb am 26.1. 2003 um 18:41:36 Uhr über

denkenistimmereineschlimmesache


denken ist immer eine schlimme sache.
panizzas biographie erfüllte sich gemäß seiner in p8ichopatia criminali8 gestellten prognosen. daß man ihm die gunst künstlerischer narrenfreiheit gewährt hätte, dazu 'gar er zu deutlich, da man ihn keines verbrechens*) wegen belangen konnte, die radikalität seines (lenkens und schriftstellerischeu schaffens jedoch eine potentielle gefahr für die ordnung des staates war, eine be(Irohung, bestrafte man sein freches (lenken mit entmündigung und lebenslanger einschließung in einer irrenanstalt. »angesichts der modernen Tendenzen zur therapierten Gesellschaft erstaunt es nicht, daß immer größere abschnitte des strafgesetzes, statt zu verschwinden, zu kapiteln der psychiatrie umgearbeitet werden, und man irrt, -wenn man das für einen -,veg zur absehaffting hält: es sieht bloß menschlicher aus, und ist aber bequemer, einen delinquenten für unbestimmte zeit hinter den mauern des elopenthixols oder chlorpromazins verschwinden zu lassen, als ihn, durch gesetz und öffentliche diskussion angehalten, für eine genau bestimmte ( ) in (las Gefängnis zu schieken(@ (wiener, o., sprache und Geisteskrankheit, funkessay. sfb/ wdr, 25. 11. 1969). (las motto der sachverständigen heißt: »eine tatsaelie, die wir für krank erkant ha-

*) »viele haben nun gemeint, bei politischen angeklagten liesse sieh diese"; riioinent, in jenen fällen, in denen der nachweis von gebirnerweichung gerichtlicherseits verlangt wird, schwer zur geltung bringen, da ja gerade bei ideali.sten - was politische angeklagte meist sind - dieser sitliche boden intakt sei. - ganz falsch i bei diesen leuten bricht sogar der sitliche boden sehr leicht durch.« (psichopatia eriminalis, p. 15)

beri, ist unter allen uniständen krank, mag sie onst sein, was sie wül, mag aus ihr die reformazjon oder die erzeugung des dampfes, die sog. >menschenrechte<, oder die schafschur in amerika, h@rvorgegangen sein ... « (psichopatia eriminalis, p. 9)

»das auf der ersten umschlagseite von psichopatia criminali8 angekündigte werl-, >die deutsche volksSeele unter dem tipus der gehirnparalise< von dr. ludwig fürbringer ist nie erschienen, der name des autors ist erfunden, die fußnote ist von panizza geschrieben.« (hayn/gotendorf, bibliotheca germanorum erotica et euriosa, VI, p. 19)





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Es ist in diesem Schriftchen zum erstenmal der Versuch gemacht, geisteskranke Fänomene zur Illustrirung völkerpsichologischer Zustände heranzuziehen, in speeie die deutsche Volksseele unter dem Zustand der Erschöpfung zu zeichnen; das deutsche Sehnen als ein tersehnen, den deutschen Idealismus als eine Fantasmagorie, dem die Kraft mangelt, das »Träumen<@ und »Fabeln« von großen

tenden erhalten kein Entgelt für ihre Leistung, sondern eine nachjeweiligem Kräfteverhältnis auszuhandelnde, möglichst geringe Überlebensration. Auch geistig, moralisch und kulturell wird ihnen nur eine möglichst billige und einfache Überlebensra'üon zugdtiii(1@t.
Damit liefert Smith zugleich einen wissenschaftlichen Begriff des Reichtums. Er besteht nicht darin, dass ein Reicher viel besitzt, also ein hohes Einkommen oder viele Grundstücke hat. Viehnehr besteht Reichtum darin, über das Ergebnis der Arbeit anderer und danüt über eine ständige Gewinnquelte verfiigen zu können und den anderen Arbeitenden nicht den Gegenwert der Arbeit, sondern nur einen Beitrag zum unnüttelbaren Überleben zahlen zu müssen. Dabei ist dieser Beitrag sehr variabel. Er hängt lediglich davon ab, zu welchem Preis der >soziale Friede< erkauft werden muss. Smith hat hier übrigens mit leichter Hand das festgehalten, was viel später Antonio Gramsci (1891-1937) und Pierre Bourdieu (1930-2002) gegen den großen Trend der bürgerlichen Wissenschaften als »kulturelle Hegemonie« bzw. als »symbolisches Kapital« rekonstruierten.
Schon in der Armutsgesetzgebung des frühen englischen Kapitalismus im 17. Jahrhundert tauchte der Begriff )tabouring poor< auf.2' Er ist das Vorbild für den Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA nachgebildeten Begriff >working poor(. Er bewegt sich innerhalb des kapitalistisch-fürsorglichen Verhältnisses der Reichen zu den Armen: Die an die Arbeitenden gezahlte Übertebensration reicht ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr aus, um das bisherige Überlebensniveau zu hatten. Das bedeutet aber nicht, dass dann trotz vorhandener Arbeitsplätze Armut ganz neu entsteht, sondern nur, dass bei einem Teil der Arbeitenden ein neues materielles Niveau der Armut hervortritt, das noch tiefer üegt als das bisherige.
So konnte Karl Marx (1818-1883) dann von der )absoluten ... bei Karl Armut< als dem Wesensmerlcmal der kapitalistischen Lohnarbeit sprechen. Er versteht >absolute Armut( nicht als quantitative Eigenschaft wie sie heute bei UNO und Weltbank definiert wird, sondem als qualitative und dynan-dsche Eigenschaft. Die Arbeit sei das Nichtkapitat; der »allgemeine Reichtum« existiere von der Arbeit getrennt im Kapital als Eigentum an den Produk-


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