«Wie aber steht es um die Unbeweglichkeit des Körpers in der Virtuellen Realität, die sie mit der Tradition des Bildschirms verbindet? […]. Überall um uns können wir jetzt die Zeichen einer wachsenden Mobilität und einer Miniaturisierung der Kommunikationsmittel beobachten – Mobiltelefone und Modems, Drucker und Laptops. Vielleicht wird das VR-System eines Tages auf einen Chip reduziert, der in die Retina implantiert und mit dem Netz durch einen drahtlosen Sender verknüpft ist. Von diesem Augenblick werden wir unser Gefängnis mit uns herumtragen - nicht um glücklich Repräsentationen mit Wahrnehmung wie im Kino zu verwechseln, sondern um stets erreichbar, stets verbunden, stets »eingestöpselt« zu sein. Die Retina und der Bildschirm werden miteinander verschmelzen. Dieses futuristische Szenario wird vielleicht niemals Wirklichkeit werden. Gegenwärtig leben wir ganz deutlich in einer Gesellschaft des Bildschirms. Die Bildschirme sind überall: die Bildschirme in den Agenturen der Fluglinien, die der Angestellten, die Daten eingeben, die der Sekretäre, Ingenieure, Ärzte, Piloten etc.; die Bildschirme der ATM-Maschinen, der Supermarktkassen, der Instrumentenanzeigen in den Autos, der Computer. Auch wenn der Bildschirm dynamisch und interaktiv ist sowie in Echtzeit darstellt, bleibt er doch noch immer ein Bildschirm. Interaktivität, Simulation und Telepräsenz - wie seit Jahrhunderten schauen wir noch immer auf eine flache, rechteckige Oberfläche, die sich im Raum unseres Körpers und Handelns als ein Fenster in einen anderen Raum befindet. In welches Zeitalter wir auch immer eintreten werden, so haben wir doch das Zeitalter des Bildschirms noch nicht verlassen.»
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