Ein hiesiger Großbäcker kam auf die Idee, im Rahmen seiner von Profis vorbereiteten Werbekampagnen (richtig gut, mit coroporate identity und allem) auch mal eine »Bäcker-Bibel« (sie hiess anders, aber sein Name tut nix zur Sache) herauszubringen und in seinen Verkaufsstellen auszulegen. Als tiefgläubiger Mensch, der jeden Sonntagvormittag in der Kirche verbringt, dachte er auch, damit in Erinnerung zu bringen, daß es soetwas wie eine Bibel gibt, die man vielleicht mal wieder zur Hand nehmen könne.
Es dauerte keine zwei Tage, da war unser Käseblättchen voll von entrüsteten Briefen von Rentnern, Pfarrern und Generalsuperintendenten (was diese Evangelischen nur für Titel haben !), die Gift und Galle über den blasphemischen Bäcker ausgossen, der natürlich diese Prospekte sofort wieder aus dem Verkehr zog. Sie verschimmeln derzeit noch in seinem Keller. Aber - und das erzählte er beim Bier - was ihm selbst peinlich war: die Proteste der Kirchenoberen haben ihm ein mehrwöchiges Umsatzplus in zweistelliger Höhe beschert. Schade, daß er so christlich ist ! Da könnte man noch viel mehr machen !
|