Heute ein ganzes Bündel elfjähriger Jungs zum Kindergeburtstag im Rather Wald gefahren. Das neue Auto und sein ausgefeiltes Klangsystem waren der größte Knüller für die, ich sollte die Musik so laut wie möglich drehen und tat es auch, Davut Günoglu und Ibrahim Taltlises pumpte ich durch die Boxen bis die kleinen Ohren zu bluten anfingen, und zwischen zwei Tanznummern für Technoklarinette und Janitscharenkammerorchester zupft mich der pausbäckige Jan–E. von hinten am Ärmel und fragte fast devot: Du-uh? Hast du auch ...christliche Musik, von Metallica oder so?» Ich erwiderte streng und gänzlich aus der Luft gegriffen: «In diesem Auto wirrd grrúndsätzlich keine christliche Musik gehört!" Irritiertes Schweigen der durch den Schulwechsel Nils bedingt mehrheitlich mit mir unvertrauten mitfahrenden Messdiener und Ursulinenzöglinge zumal mir durch WarholBananen–T-Shirt, die Anglerweste und die stete Zigarette auf dem Zahn eine gewisse respektheichende Ruppigkeit vorausging, doch Nils, für dessen Geburtstag ich das alles auf mich genommen hatte, grinste stolz auf dem Beifahrersitz (dürfen die nicht erst ab 12?) durch den Spiegel zu den anderen: Sein Patenonkel hatte sich erneut als das freakige Monster bewährt, das er eingeladen hatte. Und den Zahlmeister natürlich, wie billig.
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