Cursor in Word mit Serifen, der vibriert, sobald er sich dem serifenfreien Cursor nähert. Manchmal stockt die Vibration. Das erste Mal beobachtet hatte ich ihn 1998 auf meinem Thinkpad. Ihn zu sehen und Freiheit zu ahnen, war eins. Es war das erste Mal, dass ich den Eindruck hatte, Veränderungen bewirken zu können. Wenig später bewarb ich mich beim Deutschen Hygiene-Museum als Medizinredakteur, um an der Organisation des Workshops Psychische Gesundheit zur Ausstellung »Kosmos im Kopf. Hirn und Denken« im Rahmen der Psychiatriereform teilzuhaben. Dabei lernte ich den Assoziations-Blaster kennen. Ohne das variierende Vibrieren und den Blaster selbst hätte ich mir den Schritt wahrscheinlich nicht zugetraut. Und selbst diese winzige Veränderung beunruhigte den Vater meiner Kinder damals, der den Raum mehrfach mit den Worten »Die Sendung sehen außer euch jetzt mehrere Millionen« betrat. Da das abseits vom Stadtzentrum schon ein Hauch von Normalität zu sein schien, beunruhigte mich das damals nicht weiter. Erst als mir die Sozialarbeiterin von der Angelikastraße, dem ehemaligen Einzugsgebiet von Putins KGB, riet, im Falle einer Scheidung den Fernseher beiseite zu stellen, horchte ich auf, reagierte aber trotzdem noch nicht. Was sich danach ergab, war verrückt und nicht allein auf das vermehrte Auftauchen des Namens Claudia in der Medienlandschaft zu reduzieren. Dass sich jetzt aber das gleiche Spiel mit Tim wiederholen soll, beunruhigt mich schon, zumal ich ihn gern hier bei mir in Deutschland hätte. Zum Glück legt er keinen gesteigerten Wert auf den Postillon und studiert bald in Paris statt in Hamburg. Irgendwann ist der Hype hoffentlich vorbei. http://www.der-postillon.com/search/label/Timmy