Die »gläserne Wurst« im Internet In Zeiten von BSE greifen Fleisch- und Wurstfabrikanten zu ungewohnten Mitteln, um das verloren gegangen Vertrauen der Verbraucher in fleischhaltige Lebensmittel wieder zurückzugewinnen. Als »höchst innovatives Unterfangen« bezeichnet die Wolf GmbH ihr Vorhaben, eine »gläserne Wurstproduktion« für das Internet umzusetzen. Damit sollen skeptische Verbraucher künftig vom heimischen Computer aus die Herstellung von Wurst verfolgen können. Ab Ende April will der Schwandorfer Fleischverarbeiter Wolf die wichtigsten Produktionsschritte der Wurstherstellung ins Internet übertragen. Derzeit werde die gesamte Fabrik vom Wareneingang über die einzelnen Verarbeitungsschritte bis hin zum Warenausgang lückenlos mit Internet-Kameras ausgestattet, hieß es bei dem Unternehmen. Der bayerische Verbraucherminister Eberhard Sinner (CSU) wolle am 26. April den Start für das Projekt der »gläsernen Wurstproduktion« geben. Neben Einblicken in ihre Wurstküche werde www.wurst.tv auch Möglichkeiten zu Live-Chats sowie Hintergrundinformationen zur Wurstproduktion anbieten, berichtete die Agentur der Firma. Außerhalb der Produktionszeiten böten Videoeinspielungen Einblicke in die Herstellungs-Abläufe. So hofft der Fleischverarbeiter, das Vertrauen der Verbraucher in Wurstprodukte wieder herzustellen. Bis der Startschuss für den Live-Auftritt gegeben wird, können sich Interessierte einen erste Informationen über das Projekt anschauen. Ob sich jedoch durch solche Maßnahmen allein das stark gewachsene Misstrauen der Verbraucher gegenüber der Fleischindustrie abbauen lässt, erscheint zweifelhaft.