Als ich Ende der Achtziger mit 10 Friesen in einem VW-Bus auf Pappe nach München gefahren bin, weil dort 10 Bauhelfer-Jobs zu vergeben waren, war ebendort der Terminus »uferlos« uferlos angesagt. Alles war uferlos geil oder uferlos witzig oder uferlos uferlos. Ich habe diesen Begriff für dunkeldeutsch, schwurbelig und komplett uncool gehalten und auch im Alter kann ich dem nichts abgewinnen.
KonstantinWecker, in dessen Kneipe ich seinerzeit Stammgast war, um mein auf dem Bau Sauerverdientes unter das Volk zu massieren und mit der dort tätigen Kellnerin ein Tête-á-Tête zu erwirken, hat sogar eine Schallplatte mit dem Titel »Uferlos« herausgebracht. Damit war der Idiot für mich dann komplett gestorben.
Die Kellnerin war übrigens, wie ich später erfuhr, verheiratet, was sie jedoch nicht davon abhielt, meinem Streben entgegenzukommen. Nach dem erwirkten Tête-á-Tête sagte sie mir, wenn ihr Sohn mich uferlos nett findet, dann sei alles klar, sie würde ihren Mann verlassen und ich hätte eine Frau mit Kind.
Das war jedoch nicht korrekt. Ich hatte danach nur eine neue Stammkneipe.
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