Stechmücken sind ein Alptraum aller, die sich gerne im Freien
aufhalten. Aber auch in der Wohnung ist man vor den Plagegeistern
nicht sicher.
Für den Kampf gegen die kleinen Biester wird auf dem Markt einiges
angeboten.
Im Freien hält man sie sich am Besten mit mückenabweisenden Mitteln
vom Leib. Diese werden direkt auf die Haut aufgetragen. Der von den
Sprays, Cremes oder Lotionen ausströmende Geruch soll die Mücken dann
vertreiben. Es gibt Mittel auf chemischer Basis oder solche, mit natürlichen
Inhaltsstoffen.
In der Wohnung reicht das Angebot an Gegenmitteln von Gift aus der
Spraydose bis zum so genannten »Mückenpiepser«, der Schnaken mit
Ultraschall vertreiben soll.
Bei vielen Mitteln ist fraglich, ob sie auch wirksam oder empfehlenswert
sind.
INFOMARKT hat die Produkte unter die Lupe genommen und gibt Tipps wie
man sich vor lästigen Insekten schützen kann.
Schutz im Freien
Die altbekannten Produkte zum Auftragen auf die Haut wirken auf
chemischer Basis und enthalten Diethyltoluamid, kurz DEET. Dieser Stoff
ist zwar wirksam, aber auch umstritten. Da Hautreizungen nicht
ausgeschlossen werden können, rät das Bundesinstitut für Arzneimittel,
diese Mittel nur ein bis zweimal täglich und nicht flächendeckend
aufzutragen. Armbeugen sollte man meiden, weil der Stoff da schlecht
verdunsten kann. DEET verformt Kunststoffe. Deshalb sollte man Uhren,
Modeschmuck oder Brillen davon fern halten.
Ein chemisches Mittel bekommt man schon für 5.- DM.
Alternative: Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen. Sie sollen die Mücken
durch ätherische Öle vertreiben.
Die Kosten liegen bei rund 10.- DM für 50 ml.
Bei den wenigsten Naturprodukten ist die Wirkung zudem erwiesen.
Außerdem riechen sie oft streng.
Schutz in der Wohnung
Auch in der Wohnung kommt man oft nicht zur Ruhe. Gift aus der
Spraydose ist wirksam, aber aggressiv. Die fein verteilten Insektizide
können zu Reizungen der Atemwege führen.
Im Schlafzimmer greifen viele zu Elektroverdampfern. Diese Geräte für die
Steckdose geben über Tabletten ständig Insektengift ab. Pyrethroide
können Kopfschmerzen und Taubheitsgefühle auslösen.
Kunststoffrahmen mit in Gift getränkten, Einlagen so genannte Strips,
wirken nach dem gleichen Prinzip. Doch ob Schlafen in einer Giftwolke
gesund ist, ist zumindest fraglich.
Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz rät jedenfalls,
auf jede Art der chemischen Mückenbekämpfung in Wohnräumen zu
verzichten.
Ungiftig aber wirkungslos: Verdampfer von ätherischen Ölen.
Ebenfalls ohne Chemie sollen UV-Lampen vor Mücken schützen. Insekten
werden vom Licht angezogen und verenden dann in einem
Hochspannungsgitter. Stechlustige Mückenweibchen reagieren jedoch nicht
auf UV-Licht. Zum Schutz vor Schnakenstichen sind die Geräte also
wirkungslos.
Das kurioseste Abwehrmittel ist der so genannte »Mückenpiepser« für 17.-
DM. Ein hochfrequenter Dauerton, der vom Menschen kaum gehört werden
kann, soll angeblich die weiblichen Stechmücken vertreiben. Jedem Gerät
liegt eine Untersuchung der Universität Hohenheim bei, die diese
Behauptung unterstützt. Die Wirkweise demnach: Der Ultraschallton
entspricht dem Flügelschlag der männlichen Mücken. Die schon
befruchteten weiblichen Mücken weichen den Männchen aus und suchen
das Weite.
Knackpunkt der Theorie: Weibliche Mücken können überhaupt nicht hören,
so das Umweltbundesamt und viele internationale Wissenschaftler.
Demnach sind solche Geräte wirkungslos.
Das bewährteste Mittel, damit die Plagegeister erst gar nicht in die
Wohnung kommen: Fensterfliegengitter. Die Insektengaze kann mit
einem Klettband leicht im Fensterrahmen befestigt werden. Der Preis für
eine solche Schutzvorrichtung liegt bei etwa 20.- bis 30.- DM pro Fenster.
Verirrt sich dann doch mal ein Insekt, so hilft die gute alte Fliegenklatsche.
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