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durcheinander zu bringen». Die notwendigen Kontrollen, stellte sein US-Partner White klar, «bedeuten jedoch weniger Freiheit für die Besitzer liquiden Kapitals. Aber diese Beschränkung würde eben im Interesse der Völker ausgeübt.»'
Das war einer der Kernpunkte des Vertragswerkes, das die Diplomaten und Ökonomen nach drei Wochen intensiver Arbeit paraphierten. Die Währungen aller Mitgliedsländer wurden auf einen Festkurs zum Dollar festgelegt, und es entstand der Internationale Währungsfonds (IWF), der Staaten bei zu großen Handels- und Zahlungsbilanzdefiziten Überbrückungskredite bereitstellte. Artikel IV des IWF-Vertrages forderte ausdrücklich von jedem Staat, der solche Mittel beanspruchte, er müsse Kontrollen ausüben, um einen fluchtartigen Kapitalabfluss zu verhindern. «Alles in allem», berichtete Keynes anschließend, «haben wir eine außerordentliche Harmonie erreicht. Als Experiment internationaler Kooperation war die Konferenz ein herausragender Erfolg.»
Der Optimismus war berechtigt. Die stabile Finanzordnung ermöglichte einen Aufschwung ohnegleichen. In den folgenden 25 Jahren wuchs die Wirtschaftsleistung in den westlichen Industriestaaten mit jährlich vier Prozent auf das Dreifache. Und die Unfreiheit des Kapitalverkehrs beflügelte die Freiheit des Warenhandels mit Zuwachsraten, die noch weit darüber lagen.
Gleichwohl trug das System den Keim des Scheiterns in sich. Denn anders als von Keynes vorgeschlagen, verhinderte die gerade zur Supermacht aufsteigende US-Regierung, dass auch die US-Notenbank auf die Stabilisierung der Wechselkurse verpflichtet wurde. Das Bretton-Woods-System kettete die westliche Marktwirtschaft auf Gedeih und Verderb an den guten Willen der Amerikaner, ihre Geldpolltik nicht an nationalen Interessen auszurichten. Mit der Eskalation des Vietnamkrieges ließ jedoch der damalige Präsident Richard Nixon ab 1969 die Rüstungslasten mit der Notenpresse bezahlen und flutete die Welt mit billigen Dollars. Parallel dazu förderte die britische Regierung den Aufbau eines unkontrollierten, damals so genannten Euro-Kapitalmarkts in der Londoner Banken-City.
Die Inflationierung der Leitwährung und die Mobilisierung von liquidem Kapital für spekulative Zwecke sprengte schließlich das

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System. Die Banken boten europäischen Unternehm Dollar-Kredite an, den diese zum festen Kurs in Mark gerieten die Mark und andere EG-Währungen unter st tungsdruck, den die Bundesbank mit immer neuen Dolla zugleichen suchte. Als die Abwehr der spekulativen Well zu finanzieren war, trugen die EG-Regierungen 1973 de pakt mit den USA offizell zu Grabe und gaben Wechs den Kapitalverkehr frei.
Der Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems Weg frei für den explosiven Aufstieg eines Wirtschaftszw kein anderer das Schicksal der Menschheit beeinflusse: d nanzindustrie. Befreit von allen Grenzkontrollen, entw ken, Versicherungen, Fondsgesellschaften sowie die Fina der transnationalen Konzerne den Handel mit Devisen pieren zum mit Abstand umsatzstärksten Gewerbe der ternet war noch nicht geboren, da verfügten die Akteu nanzmärkten schon längst über eine weltumspannende Vernetzung, einen Cyberspace der Weltfinanz, wo im Vermögen in Milliardenhöhe aus einem Währungsraum ren, von einer Anlageform in die nächste verschoben we Langfristige gegen kurzfristige Schulden, DollarEuro-Anleihen, niedrig verzinste Yen-Kredite gegen Do Wetten auf den künftigen Kurs des koreanischen Won: j bare Transaktion ist möglich und wird - Gewinnchancen - auch getätigt. Der Markt ist börsentäglich 24 Stunden i Tokio und Hongkong über Frankfurt und London nach Chicago zieht das Spiel mit den Werten jeden Tag einma Planeten.
Allein der Handel mit Anleihen, also verbriefen Staaten und Unternehmen, erreichte so bis zum Jahr 1 ches Volumen von 23 Billionen Dollar, das 250fache der Jahres 1970. Im selben Jahr verzeichneten die Devis Durchschnitt an jedem Handelstag Umsätze von 1,2 Bill Dabei geben die hohen Umsatzzahlen, wie Fachleute zu ken, nicht die Menge verfügbaren liquiden Kapitals wi schieben die Händler dasselbe Geld mehrmals pro Tag