wir erobern uns die nacht zurueck!
nachdem gestern schon auf dem normalerweise ruhigen und quasi extra-territorialen uni-gelaende ein bewaffneter auto-diebstahl nur knapp vereitelt wurde, fragte ich mich schon, wo das alles enden soll, aber das frage ich mich doch staendig, und es endet nie. auf dem weg zu einem konzert mussten wir an der plaza altamira vorbei, wo seit 10 tagen die oppositions-militaers kampieren (genau die, die auch im april den putsch gemacht haben), und seit 10 tagen ist dort auch fiesta, und hauptsaechlich feiern dort die ab50-jaehrigen weissen, die ihr schaefchen im trockenen haben. die anderen, die wirklich unter der krise leiden, amuesieren sich dort auch, aber ich glaube nicht , dass es denen nach einem regierungswechsel auch nur ein bisschen besser geht.
egal, das konzert entsprach nicht so meiner stimmung - singer/songwriter, wenn man eh schon genervt ist, das klappt nicht. zum glueck ist in der naehe so eine richtige absturz-bar, ohne deko, einfach nur bier. aber selbst dort, wo die punks trinken, fielen wir noch negativ auf, war wohl eine unguenstige trink-konstellation...
wir leissen die letzte u-bahn verstreichen, denn vor kurzem habe ich einen 24-stunden-bus entdeckt, und warum geld fuer´s taxi ausgeben? so eine nachtbusfahrt ist in caracas auch ein fest, laute latino-musik, die leute gehen mit, und nebenbei raucht sich der fahrer eine und freut sich, unterwegs zu sein. und wenn man fast an der haustuer abgesetzt wird, ist das auch nicht schlecht - da erscheint einem die stadt mal wieder ein stueckchen weniger gefaehrlich - naechtliches caracas, ich komme!!
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