Fußgänger geschockt – Akkordeonspieler hat geübt
Weil er ohne Vorwarnung ein neues Lied einstudiert hatte, sorgte ein Akkordeonspieler am Wochenende in einer belebten Fußgängerzone für chaotische Zustände. Von Karl Sack-Reis
Straßenmusiker in Ströppkenhausen
Ein Akkordeonspieler hat in der beschaulichen Kleinstadt Ströppkenhausen an der Wampe einen heillosen Tumult ausgelöst. Adrian W., der schon seit Wochen jeden Tag gegenüber von H&M und Nordsee vor der Douglas-Filiale in die Tasten gegriffen hatte, brachte das öffentliche Leben in Ströppkenhausen praktisch komplett zum Erliegen.
"Ich war plötzlich so verwirrt”
»Irgendetwas war plötzlich so anders«, erzählt Opfer Hanspeter U., »ich war so verwirrt, dass ich das erste Mal seit zwei Jahren von meinem Smartphone aufblicken musste. Dann sah ich meine Frau, aber das war irgendwie nicht der Grund für meine Irritation.«
Hanspeter U. stellte keinen Einzelfall dar. Überall in der Fußgängerzone spielten sich dramatische Szenen ab: Vor lauter Schreck stiegen Fahrradfahrer von ihren Rädern ab oder hielten bei Rot, Kinder verschütteten ihren Bubble-Tea, Hunde hörten mit dem Jaulen auf.
Kriminalpsychologen eingeschaltet
Laut Polizeibericht war Adrian W. Auslöser für die chaotischen Zustände in Ströppkenhausen. »Ohne jemanden davon vorher in Kenntnis zu setzen, hat der Akkordeonist ein ganz neues Stück gespielt. Die Analyse unseres Kriminalpsychologen hat ergeben, dass das zu viel Information für die Passanten war, die daran gewöhnt waren, jeden Tag die ewig gleiche Lambada-Leier zu hören.«
Adrian W. ist sich indes keiner Schuld bewusst. »Selbstverständlich habe ich kein zweites Stück eingeübt, so etwas würde ich niemals tun«, beteuert der Straßenmusiker. »Es kann aber sein, dass ich Lambada zum ersten Mal richtig gespielt habe. Ich verspreche aber, dass das nie wieder vorkommen soll!«
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