Manche beeilen sich, unter die Haube zu kommen. Meistens sind das die, von denen man das nicht erwartet hätte. In der Schule die Coolsten, nennen sich selbst Chicks, rauchen und trinken. Dann haben sie eine Lehrstelle, geraten in den Alltagstrott von Arbeit, Wochenende, Mallorca, Arbeit, Wochenende, Weihnachten, Arbeit, ... und fangen an, statt Alcopops Rotwein zu trinken, nur, weil sie ja jetzt erwachsen sind. Und auf einmal finden sie Babies niedlich und erzählen öffentlich, wie sie sich ihre Traumhochzeit vorstellen. Der proletenhafte Freund mit Luftballons in den Armen und einem Vokabular von 250 Wörtern murrt zwar, weil er seinen illegal tiefer gelegten VW-Polo, Baujahr 90, nun gegen eine »Familienkutsche« eintauschen muß, hat aber im Grunde nix weiter dagegen, solange sie ihm regelmäßig einen bläst. Und wenn dann der Nachwuchs da ist, dauert es nicht lange, bis die kleinen Jungs schon goldene Ringlein in den Ohrläppchen haben. Damit sie später mal die Coolsten in der Schule sind.
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