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c@ schrieb am 19.5. 2002 um 14:11:36 Uhr über

bedenke

_ der schrecken in den twin-towers zu sterben kann nicht getrennt werden, vom schrecken in den twin-towers zu leben & arbeiten
_ die gewalt des globalen vollzieht sich (auch) über architektur --- vorschlag für ein kriterium zur beschreibung der qualität von architektur: sollte man nicht nur noch bauen dürfen, was sich wirklich lohnen würde zu zerstören? denn das meiste, das gebaut steht, lohnt die mühe der erstörung nicht mehr
_ die twin-towers waren letztlich opfer ihrer eigenen struktur --- plötzlich (vermutlich auch für die terroristen unvorstellbar) rissen die nervenstränge (beider!) symbole der globalisierung --- sie stürzen einfach in sich zusammen, implodieren selbstmordähnlich, nachdem 2 perfekte werkzeuge der globalisierung (=flugzeuge) in ihnen selbstmord begangen hatten
_ terrorismus setzt terrorismus gegen den terror des systems
_ das überraschende am twin-tower terrorismus, ist das dass globalisierte system durch einen professionellen umgang mit seinen eigenen werkzeugen (symbolisch) wenn nicht zerstört, so jedenfalls getroffen wurde --- ist es unmoralisch, wenn die reinheit der werte (des terrorismus) durch eine unreinheit der mittel verletzt wird? oder zeugt es von notwendigen flexibilität und modelationsfähigkeit, wenn die werkzeuge, die das system bietet, genutzt werden, um ebendieses zu zerstören? wäre dann nicht management-sciences einer der spannendsten felder für kommende beutezüge von terroristen --- der reichste schatz an interventions-techniken, mittels derer globalisierung operational eingesetzt bleibt?
_ gedanken zu einer höheren regel innerer reversibilität --- oder was sich selber erschafft, zerstört sich auch selbst --- wenn etwas überspannt, übersteigert an (s)einen endpunkt gelangt (kafka: von einem bestimmten punkt an gibt es kein zurück mehr, dieser punkt ist zu erreichen), dann implodiert es, fällt es in sich zusammen --- das ist mitnichten ein todestrieb-verwandtes-phänomen, denn implosion bleibt immer in sich selbst angelegt --- die spannende frage ist wie immer die frage nach der antwort auf die implosion, mitunter die frage nach dem statt dessen, alternativ zu produzierenden --- das tragische an der antwort amerika's (und grossen teilen der welt im moment) ist, dass die antwort gegenwärtig vor allem mit krieg & kampf & patriotismus & wut zu tun hat -> getreu der alt-68-devise »macht kaputt, was euch kaputt macht«, von der man nicht mit letzter sicherheit behaupten kann, wonach sie funktioniert hätte



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