>Info zum Stichwort ausreichen | >diskutieren | >Permalink |
mcnep schrieb am 30.8. 2007 um 12:50:13 Uhr überausreichen |
Das Verb 'ausreichen' hat irgendwann im Lauf der letzten 200 Jahre einen Bedeutungswandel von 180° erlebt; früher bedeutete es eben das, was man bei neutralisiertem Gehör immer noch herausschmecken kann: aus-gereicht, zu Ende gegeben. Belegstelle zum Beispiel noch die Hausmärchen Grimms, wo es im Märchen vom Mond heißt, dass es vorzeiten ein Land gab, 'wo die Nacht immer dunkel' war: 'Bei der Erschaffung der Welt hatte das nächtliche Licht ausgereicht'. Carl Orff passt die Stelle in seiner Vertonung den Hörgewohnheiten des 20. Jahrhunderts an, wenn er - schließlich ist sein kleines Welttheater, meist als Marionettenspiel, auch Kinder zugäng- und träglich - stillschweigend ein 'nicht' davor setzt. 'Nicht ausreichend' wäre wohl zu Grimms Zeichen ein poetisches Bild für Unendlichkeit gewesen. |
User-Bewertung: +2 |
Bedenke: Uninteressante und langweilige Texte werden von den Assoziations-Blaster-Besuchern wegbewertet! |
Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »ausreichen« | Hilfe | Startseite | |
0.0036 (0.0008, 0.0015) sek. 849696650 |