»Wir haben eine spezielle Gruppe von Sadomasochisten, die in der Auspeitschung irgendwelcher gefesselter Körper eine Faszination sehen oder wenn sie ein Opfer auf eine Streckbank gebunden haben, eine Vergewaltigung des Opfers simulieren und daran ihre Freude haben oder – es sind hier in Hamburg zwei Leute, die haben sich die Brustwarzen mit kleinen Silberstiften durchbohrt oder die jagen sich dann solche Rouladennadeln durch den Hodensack und haben dabei ihren Orgasmus, das ist nur eine ganz enge Gruppe. Die andre Gruppe ist eben auf Faust–Fucking und diese Dinge spezialisiert, Binden der Opfer, Auspeitschung. [Diese Clique] sieht es als sogenannte Pflichtübung an, und es wird tatsächlich zu solchen Pflichtübungen eingeladen, und wenn dann Leute aus Berlin oder Frankfurt oder Amerika und England da sind, dann werden die zu solchen Pflichtübungen eingeladen, dann wird praktisch eine Art von Sadismus und Masochismus zelebriert, indem man den einen der Jungen auf diese Streckbank schnallt und mit dem passiert eben dieser ganze Vorgang der Geißelung, der Überschwemmung mit Urin, der Vergewaltigung, des Mundverkehrs und eben diesen ganzen Spielregeln.«
Hans Eppendorfer: Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte
2. Gespräch vom September 1973, Seite 104
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