HyperventilierendesArchiv. Lesehalle vor dem Lungenkollaps. Schnarcht Moby Dick? Moby dick ist nicht zum Schnarchen, sondern sehr spannend. Das Gegenteil von »Moby Dick« ist »Of Human Bondage« von W. Somerset Maugham. Das gab's für fünfzig Cent auf'm Flohmarkt, und es handelt in sicherlich sehr autobiographischer Weise von einem Jungen namens Philip. Philip wird vermutlich so gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts in England geboren, geht zur Schule, studiert eine Weile Kunst in Paris, dann macht er was anderes, dann wird er Arzt, hat zwei Liebschaften, auf der allerletzten Seite heiratet er und beschließt, sich als Arzt in einem kleinen Dorf niederzulassen. Das war's.
Zugegeben, seine Zeit als Twen fand ich halbwegs spannend, weil er da so mit Berufs - und Sebstfindungsproblemen herumkämpfte, und die Pubertät ist natürlich immer aufregend. Aber ansonsten war dieses Buch so dermaßen stinklangweilig, ich habe es bis kurz vor Schluß für möglich gehalten, daß Philip einfach ohne jede weitere Erklärung tot umkippt, warum schreibt man denn so was? Philips eines Bein ist irgendwie verkrüppelt (es war auf Englisch, ich hab's nicht genau verstanden), und ich habe den bösen Verdacht, der Autor versucht diese Behinderung irgendwie zum Spannungselement zu erheben, aber es ist überhaupt nicht spannend, dann humpelt er eben zur Schule, humpelt nach Paris, humpelt in seine dämliche Praxis, na und? Ich bin aus/durch diesem/dieses Buch nicht schlau geworden. Falls »Of Human Bondage« atmen sollte, gehört es erstickt.
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