Wenn ich einen Koch hätte... Würde ich auf jeden Fall mehr essen. Als Konrad noch oder noch mehr gekocht hat, habe ich ja auch mehr gegessen. Wenn ich es selber zubereitet habe, entfällt sozusagen die Verpflichtung, so zu tun, als äße ich gern. Jedenfalls wäre ich ein umgänglicher Arbeitnehmer, kleine Liste der Gehtnichts, zuvörderst Rosenkohl und Paprika. Ansonsten dankbarster Abnehmer auch originell gezauberter Resteverwertungen. Aber damit es mir richtig schmecken kann, müßte der Koch auch appetitlich aussehen. Nicht wie diese leberzernagte Karl–Valentin–Gestalt, in der Stadthalle von M* damals. Nein, ein DrDralle laferaufwärts, aber ohne diesen überbayerten Touch so vieler. Und ruhig auch was jüngeres, so vierzig, ich will nicht nach fünf Jahren ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich ihn noch abends um zehn (später aber bestimmt nicht!) um ein Entenbein in Aspik ersuche, dazu vielleicht noch einen Schluck von der Consommee mit dem Accent irgendwo. Also wenn schon Koch, dann müßte er schon ganz was tolles sein. Und dann müßte ich ihn eigentlich heiraten... Also gut, kein Koch.
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