allwissend

Allwissend kann man heutezutage kaum noch sein, dafür ist das Wissen einfach »too much« geworden. Was man aber erlernen kann, ist der Umgang mit Wissen - und letztlich ist dies der Sinn der klassischen Gymnasialbildung: sie soll diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, sich jedwedes Wissen in überschaubarem Zeitraum anzueignen, in einen größeren Rahmen zu stellen und »handhabbar« zu machen. Leider ist diese Sichtweise seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts immer weiter in den Hintergrund gedrängt worden von der Idee der »wissenschaftlichen Propedeutik«. Wissensvermittlung sollte von der Universität auf die Gymnasien (und ähnliche Einrichungen) verlagert werden, Studienentscheidungen durch Wahl von »Leistungsfächern« usw. vorweggenommen werden - ein katastrophaler Unfug, wie die Horden von Grenzdebilen Abiturienten bewiesen haben, die sich seit den neunzigern an den Hochschulen getummelt haben.