Der 21 Jahre alte Makedonenkönig realisierte 334 vor Christus, zwei Jahre nach seiner Thronbesteigung, den Plan eines – als gemeingriechischer Vergeltungskrieg deklarierten – Feldzugs gegen die Perser, den er von seinem Vater Philipp II. geerbt hatte. Das Kriegsziel verschob sich schnell auf die Eroberung des riesigen Perserreiches. In nur vier Jahren waren nach drei spektakulären Schlachten (am Granikos, bei Issos, bei Gaugamela) Kleinasien, Palästina, Ägypten, Mesopotamien und das iranischen Hochland eingenommen. Es folgten Vorstöße nach Baktrien und Sogdien (im heutigen Afghanistan beziehungsweise Usbekistan), schließlich der Marsch in die Indusregion und bis zum östlichen Rand des Pandschab. Als Alexander den Zug bis zum Ganges, dem vermeintlichen Ende der Welt, fortsetzen wollte, verweigerten sich seine erschöpften Soldaten. Der Rückmarsch vom Indusdelta nach Iran und Mesopotamien durch die als unpassierbar geltende Wüste von Gedrosien (heute Belutschistan im Südwesten Pakistans) war mit fürchterlichen Verlusten verbunden. Im Juni 323 ist Alexander in Babylon gestorben, an der Malaria oder den Folgen einer schweren Verwundung, vielleicht auch seiner zuletzt noch gesteigerten Alkoholexzesse. Ermordet worden, wie Gerüchte besagten, ist er wohl nicht.
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