Was sah er gut aus! Muskulös, vital, dunkle Haare, schwarzer schmaler Schnurrbart, leuchtende Augen. Manchmal trug er ein kariertes Hemd, die kräftigen, behaarten Arme durch weit aufgekrempelte Ärmel freigelegt, oft auch ein türkisfarbenes, viereckiges, mit Steinen besetztes Metallteil in dünnen Lederschlaufen um den Hals - die amerikanische Form des Schlipses. Wir lasen bei ihm Geschichten von Wolfdietrich Schnurre; manchmal warf er mit Kreide oder einem Buch nach Flüsterelsen und lachte dabei wie ein Junge, auch über sich selbst und seine Freiheit. Er sah aus wie eine Mischung aus Freddy Mercury und dem Cowboy oder dem Bauarbeiter bei Village People. Er leitete auch das Schwimmen - seine strotzend breite Brust war voller schwarzer Haare. Ein attraktiver Mann, ungewöhnlich, lebhaft, energisch. Dirk Steinbrinker kam etwa 1983 ins Hamburger Tropenkrankenhaus und starb an einer uns bis dato noch wenig bekannten Krankheit.
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