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11eoJ schrieb am 22.10. 2005 um 00:59:18 Uhr über

Zyankali

Eigentlich Kaliumcyanid, wobei das Kalium hier eher keine Rolle spielt. Das Cyanid bindet an das Eisen im Cytochrom P450 der Zelle (nicht an das Hämoglobin!!) und unterbindet so die Sauerstoffverwertung in der Zelle. Der Vergiftete ist daher nicht cyanotisch, wie der Name vielleicht suggeriert, sondern von rosiger Hautfarbe (weil ja das Blut sehr viel Sauerstoff gebunden hat). Bie großflächiger Vergiftung oder oraler Aufnahme tritt der Tod bereits nach wenigen Minuten ein, weshalb am Arbeitsplatz ein Antidot vorhanden sein sollte. Möglich ist die Gabe von 4-DMAP, dass das Eisen im Blut reduziert und so das Cyanid im Blut abfängt. Anschliessend erfolgt die Gabe von Natriumthiosulfat, als Schwefelquelle für die Rhodanase im Körper, um Cyanid in das ungiftige Cyanat umzuwandeln. Man spricht von sog. Blausäurebesteck. Möglich ist auch die Verwendung von Nitramyl-Kapseln.
Ausser bei Suiziden ist die Hauptgefahr die Aufnahme von Blausäure über die Lunge oder die Resorbtion von gelöstem Cyanid über die Haut.




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